
When God Comes to Town: Religious Traditions in Urban Contexts
Um 1800 lebten etwa drei Prozent der Menschen in städtischen Gebieten; bis 2030 wird diese Zahl voraussichtlich auf etwa siebzig Prozent ansteigen. Dies stellt die traditionellen Religionen, die alle in ländlichen, kleinräumigen Gesellschaften verwurzelt sind, vor Probleme. Die Autoren dieses Bandes stellen die Frage, welche Anziehungskraft diese alten Religionen wie das Christentum, das Judentum oder der Islam in der neuen städtischen Umgebung haben könnten und welche Auswirkungen die globale Urbanisierung auf das Lernen sowie auf die Durchführung und das Wesen von Ritualen haben wird. Anthropologen, Historiker und Politikwissenschaftler haben sich in diesem Band zusammengetan, um die Versuche von Kirchen und informellen Gruppen zu analysieren, sich an diese Veränderungen anzupassen, und gleichzeitig neue Wege zur Erforschung von Religionen in einem weitgehend urbanisierten Umfeld zu erkunden.
Rik Pinxten ist Professor und Senior Researcher in Anthropologie und Leiter der Abteilung für vergleichende Kulturwissenschaften an der Universität Gent, Belgien. Sein derzeitiger Forschungsschwerpunkt ist die Identität als zentraler Mechanismus in kulturellen und religiösen Lernprozessen. Er hat zahlreiche Publikationen über die Anthropologie des Wissens und die vergleichende Religionswissenschaft veröffentlicht.
Lisa Dikomitis ist Postdoc-Forscherin an der Hull York Medical School, wo sie an einem Projekt zur Erforschung sozialer Reaktionen auf gesundheitliche Ungleichheiten arbeitet. Sie hat zahlreiche Publikationen über griechische und türkisch-zyprische Flüchtlinge veröffentlicht und ist die Autorin von Cyprus and Its Places of Desire. Cultures of Displacement Among Greek and Turkish Cypriot Refugees (IB Tauris, 2012).