Wer bist du? Identifikation, Täuschung und Überwachung im Europa der frühen Neuzeit

Wer bist du? Identifikation, Täuschung und Überwachung im Europa der frühen Neuzeit (Valentin Groebner)

Originaltitel:

Who Are You?: Identification, Deception, and Surveillance in Early Modern Europe

Inhalt des Buches:

Die Vorgeschichte der modernen Pass- und Identifizierungstechnologien: die Dokumente, Siegel und Stempel, die die Identität ihres Besitzers dokumentieren und verändern konnten.

Wer sind Sie? Und wie können Sie das beweisen? Wie wurden Personen in den Jahrhunderten vor Fotografie und Fingerabdrücken beschrieben und identifiziert, in einer Welt ohne zentrale Verwaltungen, in der sich Namen und Adressen ständig änderten? In Who are You? zeichnet Valentin Groebner die frühneuzeitliche europäische Geschichte der Identifikationspraktiken und Ausweispapiere nach. Die Dokumente, Siegel, Stempel und Unterschriften waren - und sind - mächtige Werkzeuge, die das Doppel einer Person in Schriftform schufen und die unauslöschlichen Zeichen bürokratischer Authentizität trugen. Letztlich verrieten sie, wie Groebner anschaulich erklärt, ebenso viel über die illusorischen Phantasien ihrer Ersteller wie über die tatsächliche Identität ihrer Träger. Der bürokratische Wunsch, die Bevölkerung zu registrieren und zu kontrollieren, schuf ab dem 16. Jahrhundert ein kompliziertes Verwaltungssystem zur Verfolgung individueller Identitäten. Vor allem aber war der Nachweis der eigenen Identität eng mit den Ausweispapieren verbunden, die die Behörden verlangten und immer wieder ausstellten. Ironischerweise brachten diese Papiere und Praktiken zwei unheimliche Doppelgänger der administrativen Identitätsverfahren hervor: den Spion, der mit List amtliche Dokumente und Pässe fälschte, und den Hochstapler, der jede beliebige Person verstellte und mimte.

Durch sorgfältige Recherchen und eindringliche Erzählungen schildert Groebner die komplizierten und bizarren Geschichten der vielen Arten, wie Identitäten gestohlen, geschaffen und verdoppelt wurden. Groebner argumentiert, dass Ausweispapiere nicht wörtlich als reine und einfache Dokumente interpretiert werden können. Sie sind selbst ein Stück Geschichte, eine Geschichte des Individuums und der Individualität, Papiere, die die Identität ihres Besitzers sowohl dokumentieren als auch verändern - ob sie nun von Landstreichern und Zigeunern der Renaissance getragen wurden oder von den illegalen Einwanderern von heute, die „sans papier“, ohne Papiere, bleiben.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9781890951726
Autor:
Verlag:
Einband:Hardcover
Erscheinungsjahr:2007
Seitenzahl:352

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