
Whom to Blame for Judah's Doom?: A Narratological and Intertextual Reading of 2 Kings 23:30-25:30
Die letzten Könige von Juda führten das Volk Gottes direkt ins Exil und damit in die Katastrophe der Zerstörung des ersten Tempels. Wie konnte das geschehen? Wer war dafür verantwortlich? Welche Rolle hat Gott in diesem Drama gespielt? Diese Fragen werden von Benedikt Collinet behandelt.
Anders als die Erzählung vermuten lässt, waren die Könige nicht die Protagonisten des Dramas, sondern die Gegenspieler Gottes. Gott benutzte die Nachbarvölker und Babel als Werkzeuge der Bestrafung. Der Grund für diese Strafen war der systematische Bundesbruch des Gottesvolkes.
Die Folgen dieser Strafen können in Deuteronomium 28 nachgelesen werden. Die Geschichte ist eine komponierte Dekonstruktion der göttlichen Heilsversprechen.
Die Heilsgeschenke wurden zurückgezogen, aber die Verheißungen blieben bestehen. Das Volk brauchte einen Neuanfang, der mit Bezug auf den Exodus nur durch die Begnadigung Jojachins angedeutet oder vorbereitet werden konnte (2.
Könige 25,27-30).