Bewertung:

Das Buch stellt eine gut recherchierte und informative Untersuchung der frühen Geschichte Israels und ihrer archäologischen Belege dar und setzt sich dabei mit verschiedenen Theorien und Meinungen auf diesem Gebiet auseinander. Es bietet eine ausgewogene Perspektive, stellt traditionelle Erzählungen in Frage und fasst stattdessen moderne archäologische Funde zusammen, obwohl es einige Leser mit seinen Interpretationen und Kritiken gegensätzlicher Ansichten frustrieren könnte.
Vorteile:⬤ Gut geschrieben und fesselnd
⬤ bietet eine Fülle von Informationen
⬤ fasst archäologische und anthropologische Beweise zusammen
⬤ stellt verschiedene Theorien fair dar
⬤ bietet eine gute Einführung in das Thema
⬤ ist für Anfänger zugänglich
⬤ stellt traditionelle Überzeugungen nachdenklich in Frage.
⬤ Enthält wenige konkrete Antworten
⬤ kann ideologisch geprägte Leser frustrieren
⬤ einige Kritiken können als langweilig oder übermäßig aggressiv empfunden werden
⬤ kein vollständiger historischer Bericht, da er bestimmte biblische Erzählungen ablehnt
⬤ einige Leser können es kalt oder ohne persönliches Engagement finden.
(basierend auf 55 Leserbewertungen)
Who Were the Early Israelites and Where Did They Come From?
Dieses Buch befasst sich mit einem der aktuellsten und dringlichsten Themen in der Archäologie und den Bibelwissenschaften - den Ursprüngen des frühen Israel. Seit Jahrhunderten hat die westliche Tradition ihre Anfänge bis ins alte Israel zurückverfolgt, aber in letzter Zeit haben einige Historiker und Archäologen die Realität Israels, wie sie in der biblischen Literatur beschrieben wird, in Frage gestellt. In Who Were the Early Israelites and Where Did They Come From? untersucht William Dever die anhaltenden Kontroversen über die wahre Natur des alten Israels und präsentiert die archäologischen Beweise, um die Richtigkeit der bekannten biblischen Geschichten zu beurteilen.
Indem er sich ernsthaft und leidenschaftslos mit der Bandbreite der aktuellen wissenschaftlichen Interpretationen auseinandersetzt, weist Dever sowohl die Revisionisten zurück, die die biblische Literatur als "fromme Propaganda" bezeichnen, als auch die Konservativen, die sich davor fürchten, ihre Faktizität auch nur in Frage zu stellen. In seinem Versuch, diese Sackgasse zu durchbrechen, stützt sich Dever auf dreißig Jahre archäologischer Feldforschung im Nahen Osten und sammelt eine breite Palette von harten Beweisen für seine eigene überzeugende Sicht der Entwicklung der israelitischen Geschichte.
Auf der Suche nach den tatsächlichen Umständen der Entstehung Israels in Kanaan bewertet Dever die Überlieferungen über den Exodus und die Eroberung in den Büchern Exodus, Numeri, Josua, Richter sowie 1 und 2 Samuel im Lichte gut dokumentierter archäologischer Funde aus der späten Bronzezeit und der frühen Eisenzeit neu. Zu diesen wichtigen Beweisen gehören etwa 300 kleine landwirtschaftliche Dörfer, die kürzlich im Kernland des späteren biblischen Staates Israel entdeckt wurden. Laut Dever waren die authentischen Vorfahren der "israelitischen Völker" höchstwahrscheinlich Kanaaniter - zusammen mit einigen Hirtennomaden und kleinen Gruppen semitischer Sklaven, die aus Ägypten geflohen waren -, denen es in den langen kulturellen und sozioökonomischen Kämpfen, von denen im Buch der Richter berichtet wird, gelang, eine neue agrarische, gemeinschaftliche und monotheistische Gesellschaft zu schaffen.
Dieses Buch, das in einem fesselnden, zugänglichen Stil geschrieben ist und fünfzig Fotografien enthält, die die archäologischen Aufzeichnungen zum Leben erwecken, bietet eine maßgebliche Erklärung für die Ursprünge des alten Israel und verspricht, die Diskussion über die Historizität der biblischen Tradition neu zu beleben.