
Values and Revaluations: The Transformation and Genesis of 'Values in Things' from Archaeological and Anthropological Perspectives
Warum sind manche Dinge wertvoll und andere nicht? Wie viel Aufwand ist nötig, um wertvolle Gegenstände herzustellen? Wie lässt sich die unterschiedliche Wertschätzung bestimmter Dinge in verschiedenen Zeithorizonten und in verschiedenen Kulturen erklären? Kulturelle Prozesse, wie den Dingen Wert beigemessen wird und wie der Wert wieder hergestellt wird, sind noch wenig verstanden. Die Fallstudien in diesem Band, die aus der Anthropologie und Archäologie stammen, geben innovative und differenzierte Antworten auf diese Fragen.
Allen Beiträgen gemeinsam sind jedoch einige Grundannahmen. Eine davon betrifft die Einsicht, dass es für eine hohe Wertschätzung selten auf den Wert des Materials selbst ankommt, sondern vielmehr auf die Wertschätzung der (vermuteten oder konstruierten) Herkunft bestimmter Objekte oder deren Verbindung mit bestimmten sozialen Strukturen. Eine zweite dieser gemeinsamen Einsichten betrifft die Allgegenwart von Phänomenen des „Wertes in den Dingen“.
Es gibt keine Gesellschaft ohne bewertete Objekte. In der Regel ist die Bewertung etwas, das ausgehandelt oder sogar bestritten wird.
Wert entsteht durch soziales Handeln, wobei immer wieder neu gefragt werden muss, welche Akteure am Wert bestimmter Objekte (oder an deren Wertschätzung) interessiert sind. Dies funktioniert auch umgekehrt: Wer sind die Akteure, die entsprechende objektive Werte in Frage stellen und warum?