
Essential Vulnerabilities: Plato and Levinas on Relations to the Other
In Essential Vulnerabilities widerspricht Deborah Achtenberg der Auffassung von Emmanuel Levinas, Platon sei ein Philosoph der Freiheit, für den das Denken eine Rückkehr zum Selbst sei.
Im Gegenteil, meint sie, Platon sei wie Levinas ein Philosoph des Anderen. Sie teilen zwar die Ansicht, dass der Mensch im Wesentlichen verletzlich ist und in Beziehung zu anderen steht, aber sie begreifen die menschliche Verletzlichkeit und Reaktionsfähigkeit unterschiedlich.
Für Platon ist man, wenn man die Schönheit im anderen sieht, überwältigt von der Schönheit dessen, was ist, von der Vision der ewigen Form. Für Levinas hingegen werden wir durch die Neuheit, Fremdheit oder Einzigartigkeit des Anderen gestört. Für ihn ist der Andere nicht ewig, sondern neu oder fremd.
Der Andere ist eine unerkennbare Singularität. Indem Achtenberg diese Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausarbeitet, setzt er Platon in Beziehung zu Levinas und zeigt zwei gegensätzliche Arten auf, wie das Selbst im Wesentlichen in Beziehung zum anderen steht.