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West African Masking Traditions and Diaspora Masquerade Carnivals: History, Memory, and Transnationalism
In den letzten Jahrzehnten ist das wissenschaftliche Interesse an afrikanisch geprägten Traditionen und dem Einfluss dieser Traditionen auf die afrikanische Diaspora explosionsartig gestiegen. In dieser wichtigen neuen Analyse untersucht der Autor Raphael Njoku die transnationalen Verbindungen zwischen Maskeradenerzählungen und Gedächtnis in den letzten vier Jahrhunderten, um zu zeigen, wie versklavte Afrikaner zu Kulturträgern der ererbten afrikanischen Traditionen wurden. Dabei stellt er die wissenschaftliche Neigung zur Ethnisierung afrikanischer kultureller Artefakte in Amerika in Frage. Wie Njokus Forschung zeigt, waren die Praktiken, die von den Igbo und den Modellierern der Bucht von Biafra in Amerika nachgeahmt wurden, keine exakten Repliken der afrikanischen Vorbilder. Kulturelle Modellierung ist dynamisch, und die Erben westafrikanischer Traditionen passten ihre Bräuche oft an ihre Umstände an - und veränderten und transformierten den Sinn und Zweck der Bräuche, die sie ursprünglich darstellten.
Da die Bantu-Migrationen als Katalysator für ethnische Vermischungen und Veränderungen vor dem transatlantischen Sklavenhandel dienten, wurden afrikanisch geprägte kulturelle Aktivitäten in der Neuen Welt zu Verwässerungen von Praktiken aus verschiedenen ethnischen afrikanischen und europäischen Nationen. Die afrikanischen Kulturen erlebten bereits Veränderungen durch die Bantuisierung; in diesem gut recherchierten und fesselnd geschriebenen wissenschaftlichen Werk untersucht der Autor die Ausweitung dieses Prozesses über den afrikanischen Kontinent hinaus.
RAPHAEL CHIJIOKE NJOKU ist Professor für Geschichte an der Idaho State University.
Dieses Buch ist dank eines großzügigen Zuschusses der Andrew W. Mellon Foundation in digitalen Formaten frei verfügbar.