
West Germany and Namibia's Path to Independence, 1969-1990: Foreign Policy and Rivalry with East Germany
Die wichtigste Befreiungsbewegung Namibias, die South West Africa People's Organisation (SWAPO), war in ihrem bewaffneten Kampf gegen die südafrikanische Besatzung des so genannten Südwestafrikas in hohem Maße auf Unterstützung von außen angewiesen. Während die Solidarität Ostdeutschlands mit dem Kampf Namibias um nationale Selbstbestimmung Beachtung gefunden hat, ist die Politik Westdeutschlands gegenüber Namibia, die vor dem Hintergrund der innerdeutschen Rivalität gesehen werden muss, kaum erforscht.
Die Auswirkungen der weiteren Realitäten des Kalten Krieges auf Namibias steinigen Weg in die Unabhängigkeit lassen viel Raum für Forschung und neue Interpretationen. In West Germany and Namibia's Path to Independence, 1969-1990: Foreign Policy and Rivalry with East Germany zeigt Thorsten Kern, dass die deutsche Teilung eine entscheidende Rolle für die Haltung Westdeutschlands gegenüber Namibia während des Kalten Krieges spielte. Die westdeutsche Außenpolitik gegenüber Namibia, auf dem Höhepunkt des namibischen Befreiungskampfes, wird vor dem Hintergrund der Rivalität mit der DDR untersucht und diskutiert.
Die stark divergierende Politik der beiden Staaten, die in diesem Kontext durch den Wettbewerb um Einfluss auf die SWAPO gekennzeichnet war, wurde stark von der Rivalität des Kalten Krieges zwischen dem kapitalistischen Westen und dem kommunistischen Osten beeinflusst. Doch letztlich trug die Dynamik der Annäherung zur Unabhängigkeit Namibias bei.
Dieses Buch basiert auf einer Dissertation, die 2016 an der Universität von Kapstadt vorgelegt wurde. Kern recherchierte in den National Archives of Namibia und in deutschen Archiven und stützt sich auf Interviews mit Zeitzeugen.