
Western Art, Western History, Volume 35: Collected Essays
Seit fast einem halben Jahrhundert erforscht, interpretiert und präsentiert der bekannte Historiker Ron Tyler die Kunst des amerikanischen Westens. Dieser prächtige Band, der aus Tylers umfangreicher Karriere als Kunstkenner entstanden ist, versammelt acht der bemerkenswertesten Essays des Autors, die speziell für diesen Band überarbeitet wurden. Mit mehr als 150 Abbildungen illustriert, erzählt Western Art, Western History die Geschichten wichtiger Künstler, berühmter wie unbekannter, deren provokante Bilder die Menschen und Orte des amerikanischen Westens des 19. Jahrhunderts dokumentieren.
Die auf diesen Seiten dargestellten Künstler repräsentieren eine Vielzahl von Persönlichkeiten und künstlerischen Stilen. Tyler zufolge reagierte jeder von ihnen auf einzigartige Weise auf das fesselnde und exotische Drama, das sich im neunzehnten Jahrhundert im Westen abspielte - ein Zeitalter der Erforschung, Vermessung, Vergnügungsreisen und wissenschaftlichen Entdeckungen. In wortgewandter und fesselnder Prosa enthüllt Tyler eine faszinierende Reihe von Persönlichkeiten, darunter den wenig bekannten deutsch-russischen Künstler Louis Choris, der als Zeichner an der zweiten russischen Weltumsegelung teilnahm; den exakten und präzisen Schweizer Künstler Karl Bodmer, der Prinz Maximilian von Wied auf seinem Aufenthalt am Missouri River begleitete; und den jungen Amerikaner Alfred Jacob Miller, dessen scheinbar frivole und romantische Darstellungen westlicher Bergbewohner und amerikanischer Indianer bis zur Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts weitgehend unbekannt blieben. Weitere Künstler, die in diesem Band vorgestellt werden, sind John James Audubon, George Caleb Bingham, Alfred E. Mathews und schließlich Frederic Remington, der berühmt dafür ist, die letzten Schimmer der "alten Grenze" einzufangen.
Wie ein roter Faden zieht sich durch "Western Art, Western History" die wichtige Rolle, die die Technik - insbesondere die Entwicklung der Lithografie - bei der Verbreitung von Bildern gespielt hat. Wie der Autor betont, sind viele Werke westlicher Künstler nicht nur als Illustrationen wertvoll, sondern auch als wissenschaftliche Dokumente, die mit kultureller Bedeutung durchdrungen sind. Indem Tyler Werke der westlichen Kunst in diesen breiteren Kontext einordnet, verbessert er unser Verständnis ihrer Geschichte und Bedeutung.