Bewertung:

Die Rezensionen spiegeln ein breites Meinungsspektrum zu Tariq Ramadans Buch wider. Einige loben seine Tiefe und Relevanz für im Westen lebende Muslime, während andere seine Komplexität und seinen trockenen Schreibstil kritisieren. Das Buch scheint Leser anzusprechen, die akademisch veranlagt und mit der islamischen Philosophie vertraut sind, könnte aber diejenigen überfordern, die sich mit dem Thema weniger gut auskennen.
Vorteile:Das Buch wird für seine aufschlussreiche Erkundung dessen, was es bedeutet, ein gläubiger Muslim im Westen zu sein, geschätzt, da es wichtige Themen aufgreift und einen durchdachten Diskurs über den Islam bietet. Viele Rezensenten halten es für ein Muss für alle, die ein tieferes Verständnis der in westlichen Gesellschaften lebenden Muslime suchen. Der Autor wird für sein ernsthaftes Denken und dafür gelobt, dass er den Dialog über schwierige Themen offen hält.
Nachteile:In mehreren Rezensionen wird darauf hingewiesen, dass das Buch weitschweifig, trocken und komplex ist, so dass es für Durchschnittsleser schwer zu verdauen ist. Einige haben es als langweilig und sich wiederholend beschrieben, was darauf hindeutet, dass es eher für ein akademisches Publikum als für Gelegenheitsleser geeignet ist. Für Neueinsteiger in islamische Konzepte könnte es eine besondere Herausforderung darstellen.
(basierend auf 19 Leserbewertungen)
Western Muslims and the Future of Islam
In einer westlichen Welt, die sich plötzlich sehr für den Islam interessiert, ist eine Frage immer wieder laut geworden: Wo sind die muslimischen Reformer? Mit diesem ehrgeizigen Band etabliert sich Tariq Ramadan als einer der führenden Denker Europas und als eine der innovativsten und wichtigsten Stimmen des Islam.
In dem Maße, wie die Zahl der im Westen lebenden Muslime wächst, wird die Frage, was es bedeutet, ein westlicher Muslim zu sein, immer wichtiger für die Zukunft sowohl des Islam als auch des Westens. Während sich die Medien auf den radikalen Islam konzentrieren, so Ramadan, findet in den islamischen Gemeinschaften im Westen eine stille Revolution statt, da die Muslime aktiv nach Wegen suchen, ihren Glauben in einem westlichen Kontext zu leben. Französische, englische, deutsche und amerikanische Muslime - Frauen wie Männer - sind dabei, ihre Religion so umzugestalten, dass sie den Grundsätzen des Islams treu bleibt, sich in die europäische und amerikanische Kultur einfügt und definitiv in den westlichen Gesellschaften verwurzelt ist.
Ramadans Ziel ist es, einen unabhängigen westlichen Islam zu schaffen, der nicht in den Traditionen der islamischen Länder, sondern in der kulturellen Realität des Westens verankert ist. Er beginnt mit einer neuen Lesart der islamischen Quellen, interpretiert sie für einen westlichen Kontext und zeigt, wie ein neues Verständnis der universellen islamischen Prinzipien die Tür zur Integration in die westlichen Gesellschaften öffnen kann. Anschließend zeigt er auf, wie diese Grundsätze in die Praxis umgesetzt werden können. Ramadan vertritt die Ansicht, dass Muslime ihren Prinzipien treu sein können - ja sogar müssen - und gleichzeitig uneingeschränkt am bürgerlichen Leben westlicher säkularer Gesellschaften teilnehmen können. Wissenschaftlich fundiert und kühn in seinen Zielen, bietet Western Muslims and the Future of Islam eine beeindruckende Vision einer neuen muslimischen Identität, die ein für alle Mal die Vorstellung zurückweist, dass der Islam in Opposition zum Westen definiert werden muss.