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Whistler: Streetscapes, Urban Change
Ein eingehender Blick auf Whistlers Stadtstraßen und Schaufenster, der sich mit den Phänomenen der Urbanisierung und Gentrifizierung in Vergangenheit und Gegenwart befasst
James McNeill Whistler (1834-1903) schuf Hunderte von Werken, die urbane Kontexte im raschen Wandel darstellten. Dieser ansehnliche Band wirft ein neues Licht auf seine malerischen Darstellungen der sich wandelnden Londoner Stadtlandschaft während des viktorianischen Zeitalters.
Trotz Whistlers Abneigung gegen offenkundig politische Themen lassen seine Werke eine langfristige Auseinandersetzung mit dem sozialen Wandel erkennen. Immobilien für die Neureichen ersetzten historische Gebäude und Geschäfte und zwangen viele von ihnen in erbärmliche Verhältnisse. Die hier gezeigten Bilder, die hauptsächlich aus den ständigen Sammlungen des Colby College Museum of Art und des National Museum of Asian Art stammen, zeugen von den Unwägbarkeiten des modernen Großstadtlebens, die Whistler aus erster Hand kannte.
Seine Straßenbilder spiegeln jedoch auch die moderne Praxis des „Artwashing“ wider, bei der die negativen Folgen der Gentrifizierung durch ästhetische Schablonen verdeckt werden. Dieses Buch fordert den Leser auf, über die Absicht und Funktion dieser einnehmenden Bilder nachzudenken: die Erinnerung an die neuen Kämpfe der städtischen Armen oder die Romantisierung der Armut für einen aufstrebenden Kunstmarkt der Mittelschicht.