
Resisting Pluralization and Globalization in German Culture, 1490-1540: Visions of a Nation in Decline
Eine kritische Lektüre literarischer und nichtliterarischer deutscher Texte, die zwischen 1490 und 1540 veröffentlicht wurden, legt eine populistische Gegenreaktion auf wahrgenommene soziale und politische Störungen, die dramatische Erweiterung räumlicher und epistemologischer Horizonte und das Wachstum globaler Handelsnetze offen. Diese Texte richteten sich gegen die Zwillingsphänomene der Pluralisierung und Säkularisierung, die eine humanistische Toleranz für Mehrdeutigkeit förderten, die Globalisierung und räumliche Ausdehnung um 1500 vorantrieben und neue Wege der Weltvorstellung förderten.
Teil I befasst sich mit den Bedrohungen für die politische Ordnung und den Protesten dagegen, vor allem mit einer energischen Verteidigung des Gemeinwohls. Teil II zeichnet die intellektuellen und epistemologischen Umwälzungen nach, die durch die räumlichen Entdeckungen und die neuen Methoden der visuellen und verbalen Darstellung des Raums ausgelöst wurden.
Teil III untersucht die nationalistische Gegenreaktion, die durch den zunehmenden Welthandel und die damit verbundenen missbräuchlichen Handelspraktiken sowie durch vermeintlich unzulässige ausländische Einflüsse ausgelöst wurde. Die Grundannahme dieses Buches ist, dass die hier untersuchten Texte gegen die beobachteten Störungen des Status quo protestierten und angesichts der politischen und sozialen Umwälzungen und des empfundenen kulturellen Niedergangs der deutschen Nation eine stabile imperiale Ordnung wiederherzustellen suchten.