
Resistance and the Practice of Rationality
Früher bedeutete Widerstand irrationales und reaktionäres Verhalten, weil man davon ausging, dass die Rationalität auf der Seite des Fortschritts und seiner Parteien liegt. Das Ende des Kalten Krieges erlaubt es uns, ideologische und vorurteilsbehaftete Analysen fallen zu lassen.
Wir erkennen an, dass Widerstand eine historische Konstante ist, und dass sein Verhältnis zu Rationalität oder Irrationalität nicht vorbestimmt ist. In diesem Band geht es um die Frage, inwieweit sozialwissenschaftliche Konzepte von "Widerständen" sui generis sind oder durch Metapher und Analogie von den Naturwissenschaften übernommen wurden.
Inwieweit sind die Sozialwissenschaften weiterhin eine "soziale Tribologie", die einen Prozess strategischer Veränderungen schmiert? Fünfzehn Autoren gehen diesen Fragen aus der Sicht verschiedener Disziplinen nach, darunter Physik, Biologie, Sozialpsychologie, Wissenschaftsgeschichte, Medizingeschichte, Rechtstheorie, Politikwissenschaft, Geschichte, Polizeiwissenschaft, Psychotherapieforschung und Kunsttheorie. Das Buch bietet ein einzigartiges Panorama von Konzepten des "Widerstands" und untersucht das Potenzial einer allgemeinen "Resistologie" über verschiedene Praktiken der Rationalität hinweg.