Bewertung:

Táíwòs Buch „How Colonialism Preempted Modernity in Africa“ (Wie der Kolonialismus der Moderne in Afrika zuvorkam) bietet eine eingehende Untersuchung des Kolonialismus und analysiert seine verschiedenen Formen und deren Auswirkungen auf die Moderne in Afrika. Der Autor stellt traditionelle Erzählungen in Frage, indem er den Kolonialismus sowohl aus der Perspektive der Kolonisierten als auch der Kolonisatoren betrachtet und dabei insbesondere die Rolle der Missionare hervorhebt. Trotz seiner Einsichten zeichnet sich das Buch durch seine Komplexität und seinen dichten Schreibstil aus.
Vorteile:Das Buch bietet eine neue Perspektive auf den Kolonialismus in Afrika, indem es eine detaillierte Analyse und Kategorisierung der verschiedenen kolonialen Erfahrungen liefert. Táíwòs Fokus auf die Rolle der Missionare ist ein neuer Ansatz, der negative Annahmen umkehrt. Es ist eines der wenigen Werke, das aus der Perspektive eines Kolonisierten geschrieben wurde und den Diskurs über die afrikanische Moderne bereichert.
Nachteile:Der Text ist dicht und kompliziert, was ihn für manche zu einer schwierigen Lektüre macht. Die angeführten Beispiele stammen in erster Linie aus einer begrenzten Anzahl von Ländern, die möglicherweise keinen umfassenden Überblick über Afrika geben. Darüber hinaus neigt der Autor dazu, Afrika und den Westen auf monolithische Einheiten zu reduzieren, was komplexe historische Realitäten zu sehr vereinfacht.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
How Colonialism Preempted Modernity in Africa
Warum ist Afrika nicht in der Lage gewesen, auf die Herausforderungen der Moderne und der Globalisierung zu reagieren? Entgegen der landläufigen Meinung, der Kolonialismus habe Afrika die Moderne gebracht, behauptet Olufemi Taiwo, dass Afrika bereits dabei war, modern zu werden, und dass der Kolonialismus ein unvollendetes Projekt war.
Die Afrikaner strebten nach liberaler Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, aber die Kolonialbeamten machten diese Bemühungen zunichte, als sie eine indirekte Herrschaft im Dienste der europäischen Mächte errichteten. Taiwo nimmt moderne Institutionen wie kirchliche Missionsgesellschaften unter die Lupe, um die afrikanische Handlungsfähigkeit und den Drang zum Fortschritt zu erkennen.
Er besteht darauf, dass Afrika wieder auf den richtigen Weg kommen kann, und plädiert für eine erneute Auseinandersetzung mit der Moderne. Einwanderung, Kapitalismus, Demokratie und Globalisierung können, wenn sie diesmal richtig gemacht werden, Werkzeuge sein, die eine positive Zukunft für Afrika gestalten.