
How Enemies Are Made: Towards a Theory of Ethnic and Religious Conflict
In der allgemeinen Wahrnehmung sind kulturelle Unterschiede oder ethnische Zugehörigkeit Faktoren, die zu Konflikten oder politischer Zersplitterung führen, obwohl dies nicht durch historische Beweise belegt ist. Dieses Buch stellt eine alternative Konflikttheorie vor.
Der Autor entwickelt eine Entscheidungstheorie, die erklärt, unter welchen Bedingungen unterschiedliche Arten der Identifikation bevorzugt werden. Die Gruppenidentifikation ist mit dem Wettbewerb um Ressourcen wie Wasser, Territorium, Öl, politische Abgaben oder andere Vorteile verbunden. Die Rivalität um Ressourcen kann zu Konflikten führen, aber sie erklärt nicht, wer in einer Konfliktsituation auf wessen Seite steht.
Dieses Buch untersucht Möglichkeiten zur Verringerung gewaltsamer Konflikte und schließt mit einer Fallstudie zur Konfliktlösung, die auf persönlichen Erfahrungen des Autors beruht. G nther Schlee war bis 1999 Professor in Bielefeld.
Derzeit ist er Direktor der Sektion Integration und Konflikt am Max-Planck-Institut für Sozialanthropologie in Halle mit den Schwerpunkten Afrika, Zentralasien und Europa. Zu seinen Veröffentlichungen gehören Identities on the Move: Clanship and Pastoralism in Northern Kenya (International African Institute, 1989), How Enemies are Made (Berghahn, 2008), Rendille Proverbs in their Social and legal Context (mit Karaba Sahado) und Boran Proverbs in their Cultural Context (mit Abdullahi Shongolo) (beide Köln: R diger K ppe).