
How Political Parties Mobilize Religion: Lessons from Mexico and Turkey
Die politische Mobilisierung nimmt in den heutigen Ländern mit katholischer und sunnitischer Mehrheit unterschiedliche Formen an. Luis Felipe Mantilla führt diese Dynamik auf Veränderungen in den Religionsgemeinschaften und den politischen Institutionen zurück, die das politische Engagement der Religionen steuern.
In How Political Parties Mobilize Religion zeichnet Mantilla die Entstehung und den Erfolg religiöser Parteien in Mexiko und der Türkei nach, zwei Ländern, die von durchsetzungsfähigen säkularen Regimen geprägt sind. Dabei zeigt er, dass religiöse Parteien in hohem Maße auf politische Institutionen, wie z. B. die Wahlgesetze, sowie auf die Struktur breiterer Religionsgemeinschaften reagieren.
Während in beiden Ländern der Wahlerfolg religiöser Mobilisierer zunächst ein Segen für die Demokratie war, wurde er in Mexiko durch politische Misswirtschaft getrübt und mit anhaltender Korruption und eskalierender Gewalt verstrickt. In der Türkei wurde die demokratische Legitimation der religiösen Mobilisierer durch die zunehmende Autokratie der Regierung, die die Macht in wenigen Händen konzentrierte und grundlegende liberale Rechte abschaffte, tiefgreifend untergraben.
Mantilla untersucht, welche Rolle die religiöse Mobilisierung bei der Entwicklung der Wahlpolitik und der demokratischen Institutionen spielt und inwieweit ihre Entwicklung allgemeine Trends im politischen Katholizismus und Islam widerspiegelt.