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As We Exist: A Postcolonial Autobiography
In diesen nachdenklichen Memoiren über das Erwachsenwerden reflektiert eine junge Soziologin über ihre marokkanischen Einwanderereltern, deren Reise nach Frankreich und darüber, wie das Aufwachsen als Außenseiterin ihre Identität geprägt hat.
Durchdrungen von Zärtlichkeit für ihre Familie und einem kritischen Blick auf die Herausforderungen, mit denen französische Einwanderer aus Nordafrika konfrontiert sind, veranschaulicht Kaoutar Harchis aufschlussreicher Bericht die zutiefst persönlichen Auswirkungen politischer Themen. Zwischen die glücklichen Erinnerungen an ihre Kindheit in Ostfrankreich mischen sich immer wieder Erinnerungen an die Gefahren, vor denen ihre Eltern sie zu schützen versuchten. Als sie sie auf eine private, katholische Mittelschule schicken - aus Angst vor arabischen Jungen aus ihrem Arbeiterviertel - wird sich Kaoutar zunehmend ihrer Andersartigkeit und ihres widersprüchlichen Selbstverständnisses bewusst.
Bemerkenswerte Ereignisse in ihrer Jugend - die Verabschiedung eines Gesetzes im Jahr 2004, das religiöse Symbole in öffentlichen Schulen verbietet; der Tod von Bouna Traor und Zyed Benna im Jahr 2005, der Aufstände gegen Polizeibrutalität auslöste - unterstreichen die Ungerechtigkeit einer Gesellschaft, die Muslime nicht als Gleichberechtigte, sondern als ein zu lösendes Problem sieht. In eleganter, ergreifender Prosa zeichnet As We Exist Kaoutars politisches und intellektuelles Erwachen nach, das Herz und Seele ihrer Arbeit als Soziologin und Schriftstellerin werden sollte.