Bewertung:

Das Buch bietet eine gut begründete, ausführlich referenzierte Analyse des Übergangs zu einer post-liberalen Welt, in der Themen wie Identitätspolitik, Bewegungen für soziale Gerechtigkeit und die Auswirkungen auf Meinungsfreiheit und Toleranz in der heutigen Gesellschaft untersucht werden.
Vorteile:Gut recherchiert und mit ausführlichen Quellenangaben versehen, aufschlussreicher historischer Kontext, ausgewogener Blick auf die freie Meinungsäußerung und aktuelle kulturelle Fragen, hervorragende Einführung in wichtige gesellschaftliche Probleme.
Nachteile:In den Rezensionen wurden keine spezifischen Nachteile genannt, aber potenzielle Leser könnten daraus schließen, dass die Komplexität des Themas für manche eine Herausforderung darstellen könnte.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
How We Became Post-Liberal: The Rise and Fall of Toleration
Der Liberalismus ist in Schwierigkeiten.
Als Ideenkonzept hat er viel von seiner historischen Autorität als Richtschnur für die öffentliche Politik und das persönliche Verhalten verloren. In diesem post-liberalen Klima fragt Russell Blackford, ob der Liberalismus wirklich vorbei ist.
How We Became Post-Liberal untersucht, wie die westlichen liberalen Demokratien zu Nationen wurden, in denen die traditionellen liberalen Grundsätze der (religiösen und sonstigen) Toleranz, der individuellen Freiheit und der Redefreiheit häufig als überholt abgetan oder zur Unterstützung konservativer Politiken verdreht werden. Blackford zeichnet die Entwicklung des Liberalismus anhand von Toleranzproblemen nach, die mit dem Siegeszug des Christentums in den späten Jahrhunderten der klassischen Antike auftraten, und vergleicht sie mit nicht-westlichen Zivilisationen. Die politische und philosophische Geschichte gipfelt in der jüngsten Entwicklung - in den letzten 30 bis 50 Jahren - der post-liberalen Ideologien im Westen.
In jeder Phase erörtert Blackford die Argumente für und gegen liberale Prinzipien und zeigt auf, warum kein Argument bis heute völlig erfolgreich war, um die Gegner zu überzeugen, während er gleichzeitig behauptet, dass die Ideen und die Sprache des Liberalismus immer noch rettenswert sind. Von Campus-Kriegen über akademische Freiheit bis hin zu den Anschlägen auf Charlie Hebdo und der Ermordung von Samuel Paty ist dies ein unverzichtbarer Leitfaden für alle, die das Warum, Was und Wie der post-liberalen Welt verstehen wollen.