
Repetitions in Gesture
Wiederholte Sequenzen spielen eine wichtige Rolle bei der Bildung von Mustern und sind ein grundlegendes syntagmatisches Sprachmittel auf allen Sprachebenen in gesprochenen und gebärdeten Sprachen. Ihre Untersuchung im multimodalen Sprachgebrauch wurde bisher wenig beachtet.
Weisen Gesten verschiedene Arten von sich wiederholenden Sequenzen auf? Bilden sie komplexe Einheiten, die auf diesen Typen basieren, und wenn ja, wie ist die Musterbildung zu beschreiben? Wie ist die Wechselbeziehung zwischen gestischen und sprachlichen Einheiten in solchen komplexen Einheiten? Ist es möglich, sich wiederholende Muster zu identifizieren, die mit gesprochenen und gebärdeten Sprachen vergleichbar sind und/oder Muster, die spezifisch für die gestische Modalität sind? Basierend auf einer Korpusanalyse multimodaler Nutzungsereignisse werden in 7 Kapiteln gestische Wiederholungen im Hinblick auf ihre Struktur, semantische und syntaktische Relevanz für multimodale Äußerungen und kognitive Bedeutung untersucht. Feinkörnige kognitiv-linguistische Analysen multimodaler Nutzungsereignisse zeigen, dass gestische Wiederholungen nicht nur in gesprochenen und gebärdeten Sprachen, sondern auch in Gesten ein grundlegendes Prinzip der Musterbildung darstellen.
. Indem das Buch Fragen der Medialität und Multimodalität von Sprache im Gebrauch aufgreift, trägt es zur Erforschung der Wiederholung als grundlegendes Mittel der Zeichen- und Bedeutungskonstruktion (crosscutting modalities) bei und verbessert das Verständnis des multimodalen Charakters von Sprache im Gebrauch.