
Meadows of Memory: Images of Time and Tradition in American Art and Culture
Bei "Historienmalerei" denken viele Menschen an die Überquerung des Delaware durch Washington und andere Gemälde mit heroischen historischen Ereignissen. Doch nach Ansicht von Michael Kammen hat die Geschichte in der amerikanischen Kunst weit mehr Einzug gehalten als solche offensichtlichen Beispiele. In drei anregenden und innovativen Aufsätzen spannt Kammen den Bogen von der Renaissance bis ins 20. Jahrhundert, von Mitteleuropa bis in den Westen der Vereinigten Staaten und von der eleganten Ölmalerei bis zur Volksskulptur, um die Verwandlung von Zeitsymbolen der Alten Welt in Bilder der Neuen Welt zu zeigen, die das soziale Gedächtnis und die Tradition widerspiegeln.
Im ersten Aufsatz zeigt Kammen, wie amerikanische Künstler und Kunsthandwerker europäische Zeitsymbole als Antwort auf ihre Umgebung in der Neuen Welt modifizierten. Im zweiten Aufsatz über die Landschaftskunst des 19. Jahrhunderts untersucht er, wie Künstler den Raum nutzten, um die Bewegung der amerikanischen Kultur durch die Zeit darzustellen. Im letzten Aufsatz befasst er sich mit zwei typisch amerikanischen Motiven des kollektiven Gedächtnisses und der Tradition - alten Häusern und Ulmen. In dieser interdisziplinären Studie bezieht Kammen seine Beispiele von bekannten und weniger bekannten Künstlern sowie von verschiedenen amerikanischen Schriftstellern. Über 100 Schwarz-Weiß-Abbildungen begleiten den Text.
Meadows of Memory ist für alle Studenten der amerikanischen Kultur von Interesse und wirft interessante Fragen über das amerikanische Paradoxon auf, das darin besteht, dass man die Wandelbarkeit erobern will und sich gleichzeitig nach den Emblemen einer (vielleicht eingebildeten?) Vergangenheit sehnt.