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Wifredo Lam: The Imagination at Work
Gerechtigkeit und Wiedergeburt: eine visuelle Chronik des Künstlers, der die afrokubanische Bildkultur mit der europäischen Moderne verschmolz
Dieser chronologische Überblick zeichnet die Karriere des kubanischen Malers und Bildhauers Wifredo Lam (1902-82) von den späten 1930er bis in die 70er Jahre nach und beleuchtet die radikal synkretistische Bildsprache, die er als Antwort auf die Eurozentrik der Moderne entwickelte. Als Sohn eines chinesischen Vaters und einer kongolesisch-iberischen Mutter stellte Lam seine Herkunft in den Mittelpunkt seines Schaffens. Schon früh in seiner Karriere verkehrte er mit bedeutenden Künstlern wie Picasso, Matisse und Braque, deren afrikanische Ikonografie ihn beeindruckte. Obwohl er diese europäischen Künstler sehr schätzte, blieb ihm die Dissonanz zwischen ihren ästhetischen Entscheidungen und ihrer kulturellen Erfahrung nicht verborgen - insbesondere angesichts des Rassismus und der Ausbeutung, die die kubanische Gesellschaft unter der von den USA unterstützten Diktatur von Fulgencio Batista prägten. Lam verbrachte den Rest seiner Karriere damit, die Kunst der Moderne zu dekolonisieren. Von seinen frühen surrealistischen Werken bis hin zu seiner späteren Vorliebe für die geometrische Abstraktion waren die afrikanische Skulptur und die afro-karibische Diaspora ein ständiger Bestandteil seiner Praxis.
The Imagination at Work wurde anlässlich einer Ausstellung im Pace Museum veröffentlicht und umfasst Gemälde, Arbeiten auf Papier und selten gezeigte Bronzeskulpturen sowie eine Biografie von Michaëla de Lacaze Mohrmann, einer Wissenschaftlerin für lateinamerikanische Kunst und Kuratorin, die die Ausstellung in der Galerie kuratiert hat. Hinzu kommen Essays von den Wissenschaftlern Alexander Alberro, Kaira Cabañas, Samantha A. Noël und Alexandra Chang.