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Der polnische Maler und Filmemacher Wilhelm Sasnal hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten zu einem der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler in Europa entwickelt. Diese wichtige Monografie bietet eine umfassende Bewertung seines Schaffens.
Wilhelm Sasnal, der für seine eindringlichen Darstellungen unserer kollektiven Kultur und Geschichte bekannt ist, schöpft aus gefundenen Bildern aus seiner Umgebung, aus Zeitungen und Magazinen, Plakatwänden und dem Internet und schafft Kunstwerke, die wie ein Archiv für die Masse an ausufernden Bildern wirken, die das heutige Leben überfluten. Seine Arbeiten befassen sich mit gewichtigen historischen Themen wie dem Holocaust oder bekannten popkulturellen Ikonen sowie mit Menschen, Orten und alltäglichen Objekten, denen er begegnet, und stellen ein künstlerisches Dokument des postkommunistischen Polens in einer Zeit des soziopolitischen Wandels dar. Mit einer prägnanten Herangehensweise an sein Sujet fängt Sasnal gestohlene Momente in der Zeit ein.
Seine grafische Behandlung von Licht und Farbe suggeriert den Blick einer Kamera und verleiht den Leinwänden eine filmische Qualität. Dieser umfangreiche Band wird durch eine Reihe von Essays ergänzt, die sich mit wichtigen Themen im Werk des Künstlers befassen: Entfremdung, Porträt, das Persönliche im Gegensatz zum Öffentlichen und Geschichte als Prisma der Reflexion.