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We Have Raised All of You: Motherhood in the South, 1750-1835
Weiße, schwarze und indianische Frauen in den frühen Südstaaten sahen Mutterschaft oft als eine Kombination verschiedener Rollen, von der Lehrerin und Krankenschwester bis hin zur Farmerin und Politikerin. In einer multikulturellen Landschaft zogen die Mütter Rat und Trost aus weiblichen Netzwerken, breiteren intellektuellen Strömungen und einem Verständnis ihrer eigenen vielschichtigen Identitäten, um ihre eigenen Standards für die Kindererziehung zu entwickeln. Auf diese Weise behielten die Frauen des Südens ein gewisses Maß an Kontrolle über ihr eigenes Leben und das ihrer Kinder, indem sie ihre Rolle als Eltern konstruierten, interpretierten und verteidigten. Die viel gelobte Studie von Katy Simpson Smith, die sich auf Virginia und die Carolinas zwischen 1750 und 1835 konzentriert, untersucht diese mütterlichen Praktiken, um aufzuzeigen, wie verschiedene Gruppen von Frauen darum kämpften, sich im frühen Süden eine selbstbestimmte Identität zu schaffen.
We Have Raised All of You trägt zu einer Vielzahl historischer Diskussionen bei, indem es die Notwendigkeit multikultureller - und nicht nur zweirassiger - Studien über den amerikanischen Süden bekräftigt. Die gleichgewichtige Analyse weißer, schwarzer und indianischer Frauen hebt das Buch deutlich von anderen Arbeiten ab. Smith zeigt, dass Frauen unterschiedlicher Herkunft zwar ähnliche Erfahrungen mit der Mutterschaft gemacht haben, dass es aber kein allgemeingültiges Modell gibt, das einer genauen Prüfung standhält. Vor allem aber zeigt dieses Buch, dass die Elternschaft den Frauen eine gewisse Macht in ihrem oft eingeschränkten Leben gab. Abwechselnd eingeschränkt, unterdrückt, herabgesetzt und versklavt, suchten Frauen nach einer Identität, die ihnen ein gewisses Maß an Selbstachtung und Selbstwert verleiht. Smith zeigt, dass die reichhaltigen und vielfältigen Rollen, die den Müttern übertragen wurden, den Frauen diese Identität ermöglichten, die sie stärkte.
Diese Taschenbuchausgabe enthält ein neues Vorwort von Smith, in dem sie die Macht des Geschichtenerzählens und die Art und Weise, wie wir über die Vergangenheit denken und sprechen, untersucht. Niemand, so die Autorin, ist besser geeignet, unsere kollektive Geschichte zu erzählen als unsere Mütter.