Bewertung:

Phillip Gourevitch erforscht in seinem Buch den Völkermord in Ruanda und konzentriert sich dabei auf den historischen Kontext, die Komplexität des menschlichen Bösen und die Folgen der Tragödie. Die Erzählung wird durch umfangreiche Recherchen, persönliche Berichte und kritische Beobachtungen internationaler Vernachlässigung gewebt, was sie zu einer tiefgründigen und eindrucksvollen Lektüre macht.
Vorteile:⬤ Umfassende Darstellung der Geschichte Ruandas, die zum Völkermord führte.
⬤ Gut recherchierte und akribisch dokumentierte Erzählung.
⬤ Fesselnde Mischung aus individuellen Zeugnissen und breiterer politischer Analyse.
⬤ Regt zum kritischen Nachdenken über menschliches Verhalten, Ethik und die internationale Reaktion auf den Völkermord an.
⬤ Bietet Hoffnung durch Geschichten von Mut und Menschlichkeit inmitten des Grauens.
⬤ Einige Leser bemängelten, dass der Völkermord selbst aufgrund des breiteren erzählerischen Rahmens nicht ausführlich genug beschrieben wurde.
⬤ Bestimmte Teile können trocken oder akademisch wirken, was den Zugang zu diesem Buch für alle Leser erschweren könnte.
⬤ Es wurde der Wunsch nach einer visuellen Dokumentation (Fotos) geäußert, da das geschriebene Wort allein nicht die volle Wirkung der geschilderten Ereignisse erfassen kann.
(basierend auf 366 Leserbewertungen)
We Wish to Inform You That Tomorrow We Will Be Killed with Our Families: Stories from Rwanda
We Wish to Inform You That Tomorrow We Will Be Killed with Our Families ist der Gewinner des National Book Critics Circle Award for Nonfiction.
Ein unvergesslicher Bericht aus erster Hand über die Reaktion eines Volkes auf einen Völkermord und was er uns über die Menschheit erzählt.
Dieses bemerkenswerte Debüt von Philip Gourevitch schildert die Ereignisse in Ruanda und den Nachbarstaaten seit 1994, als die ruandische Regierung alle Angehörigen der Hutu-Mehrheit aufforderte, alle Angehörigen der Tutsi-Minderheit zu ermorden. Obwohl die Ermordung mit einfachen Mitteln - größtenteils mit Macheten - durchgeführt wurde, geschah dies in schockierender Geschwindigkeit: Etwa 800 000 Menschen wurden innerhalb von hundert Tagen vernichtet. Ein Tutsi-Pastor benutzte in einem Brief an seinen Kirchenpräsidenten, einen Hutu, die erschreckende Formulierung, die Gourevitch seinen Titel gibt.
Mit großer dramatischer Intensität schildert Gourevitch die Entstehung und den Schrecken der „völkermörderischen Logik“ Ruandas in den Ängsten der Zeit danach: die massenhaften Vertreibungen, die Versuchungen der Rache und die Suche nach Gerechtigkeit, die unvorstellbar überfüllten Gefängnisse und Flüchtlingslager. Durch intime Porträts von Ruandern aus allen Lebensbereichen konzentriert er sich auf die psychologischen und politischen Herausforderungen des Überlebens und darauf, wie die neuen Führer des postkolonialen Afrikas im Kongo in den Krieg zogen, als wiederauflebende völkermordende Kräfte drohten, Zentralafrika zu überrennen.
Kann ein Land, das größtenteils aus Tätern und Opfern besteht, eine zusammenhängende nationale Gesellschaft schaffen? Dieser bewegende Beitrag zur Zeugenliteratur erzählt uns viel über das Ringen um vernünftige, bewohnbare politische Ordnungen überall und über die Hartnäckigkeit des menschlichen Geistes in einer Welt der Extreme.