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We Are Not a Vanishing People: The Society of American Indians, 1911-1923
1911 schloss sich eine Gruppe indianischer Intellektueller und Aktivisten zusammen und gründete die Society of American Indians (SAI), eine Organisation von Indianern für Indianer. Es war die erste landesweite Organisation dieser Art, die sich für Reformen einsetzte. Sie verfolgten eine Strategie des Protests und des Aktivismus, die sich bis zum Ende des zwanzigsten Jahrhunderts fortsetzte. Zu den prominentesten Mitgliedern gehörten Charles A. Eastman (Dakota), Arthur Parker (Seneca), Carlos Montezuma (Yavapai), Zitkala-Sa (Yankton Sioux) und Sherman Coolidge (Peoria). Sie kämpften für die US-amerikanische Staatsbürgerschaft und eine gute Bildung. Sie glaubten, dass diese Instrumente es den Ureinwohnern ermöglichen würden, in der modernen Welt zurechtzukommen, ohne ihre Identität aufgeben zu müssen. Sie glaubten, dass dies durch die Beseitigung der staatlichen Kontrolle über das Leben der Indianer erreicht werden könnte.
Der Historiker Thomas Constantine Maroukis erörtert die Ziele, Strategien, Erfolge und Misserfolge der indigenen Intellektuellen, die sich zur SAI zusammenschlossen. Sie betrieben Lobbyarbeit, gaben Publikationen heraus, informierten die Medien, hielten Hunderte von Vorträgen und veranstalteten jährliche Konferenzen, um für Reformen einzutreten. Leider waren die Kräfte dieser Zeit gegen eine Reform der Bundespolitik: Die Gruppe sah sich mit Rassismus, einem ständigen Strom negativer Stereotypen über eine so genannte aussterbende Ethnie und einer gleichgültigen Bundesbürokratie konfrontiert. Außerdem wurden sie von internen Kämpfen heimgesucht, die die Organisation schwächten.
Diese Arbeit wirft ein neues Licht auf die Ursprünge des modernen Protests im 20. Jahrhundert und zeigt, wie die mit der SAI verbundenen Intellektuellen und Aktivisten in der Lage waren, indianische Themen in der amerikanischen Öffentlichkeit zu thematisieren und Stereotypen sowie das Bild des "verschwindenden Volkes" zu widerlegen. Maroukis argumentiert, dass die SAI keine assimilatorische Organisation war, sondern politische Aktivisten, die versuchten, die Indianer von der staatlichen Vormundschaft zu befreien und gleichzeitig ihr kulturelles Erbe zu bewahren.