Bewertung:

Das Buch bietet eine aufschlussreiche und kritische Untersuchung der Überschneidung von Feminismus und Kommerz und prägt den Begriff „Marktplatzfeminismus“, um zu beschreiben, wie feministische Ideale zur Ware geworden sind. Mit einer Mischung aus Humor und gründlicher Analyse fordert Andi Zeisler die Leserinnen und Leser auf, kritisch über den Einfluss der Popkultur auf feministische Bewegungen und die Wirksamkeit moderner feministischer Ausdrucksformen nachzudenken, und spricht damit all jene an, die sich für die Komplexität des Feminismus im Zeitalter des Kapitalismus interessieren.
Vorteile:Das gut recherchierte und aufschlussreiche Buch ist ansprechend und humorvoll, während es gleichzeitig ernste Themen anspricht. Zeislers scharfe Kritik am „Marktplatz-Feminismus“ findet bei den Leserinnen und Lesern Anklang und regt zum gründlichen Nachdenken über die Kommerzialisierung feministischer Ideale an. Der zugängliche und witzige Schreibstil macht das Buch zu einer fesselnden Lektüre sowohl für Gelegenheitsleser als auch für Leser mit einem eher akademischen Interesse am Feminismus.
Nachteile:Einige Leser sind der Meinung, dass es dem Buch an einer gründlichen Analyse mangelt und dass es ohne eine klare Argumentation als Wiederholung erscheint. Bestimmte kontroverse Aussagen, z. B. über Pornografie, könnten manche Leser abschrecken. Für radikalere Leserinnen und Leser stellt das Buch möglicherweise auch tief verwurzelte Ansichten über den Feminismus nicht ausreichend in Frage, was zu gemischten Reaktionen je nach den individuellen Erwartungen und Perspektiven führt.
(basierend auf 32 Leserbewertungen)
We Were Feminists Once: From Riot Grrrl to Covergirl(r), the Buying and Selling of a Political Movement
Der Feminismus ist in aller Munde. Einst ein Schimpfwort, das mit einer Grimasse abgetan wurde, hat sich der Feminismus zu einem glänzenden Etikett entwickelt, das von Film- und Popstars, Modedesignern und Multihyphenaten wie Beyonc getragen wird. (c) Er ist die treibende Kraft hinter den Werbe- und Marketingkampagnen für alles Mögliche, von Mobilfunktarifen über Unterwäsche bis hin zu Parfüm, und stellt das, was lange Zeit eine Bewegung für soziale Gerechtigkeit war, einfach als eine weitere Verbraucherauswahl auf einem riesigen Markt dar. Die Selbstverwirklichung des Einzelnen ist das Ziel, das Einkaufen meist das Mittel, und Prominente sind die Sprachrohre.
Aber was bedeutet es, wenn sozialer Wandel zu einer Markenidentität wird? Die schillernde Ankunft des Feminismus im Zentrum des heutigen Medien- und Popkulturmarktes hat schließlich keine Lösungen für die unerledigten Aufgaben der Bewegung geboten. Planned Parenthood steht unter ständigem Beschuss, Frauen erhalten immer noch 77 Prozent - oder weniger - des Dollars eines Mannes, und bösartige Angriffe auf Frauen, sowohl on- als auch offline, sind an der Tagesordnung.
Andi Zeisler, Gründungsredakteurin von Bitch Media, schöpft aus ihrer mehr als zwanzigjährigen Erfahrung in der Interpretation von Populärkultur in dieser bissigen Geschichte darüber, wie der Feminismus vereinnahmt, verwässert und zu einem kreisenden Medientrend gemacht wurde. Indem sie Filme, Fernsehen, Werbung, Mode und vieles mehr untersucht, zeigt Zeisler eine Medienlandschaft auf, die von der Sprache der Ermächtigung nur so strotzt, aber nur wenig in Richtung Veränderung bietet. Witzig, furchtlos und unerschrocken erzählt We Were Feminists Once die Geschichte, wie es dazu kommen konnte und wie wir den wahren Zweck und die Macht des Feminismus stärken können.