Bewertung:

Das Buch von Dr. Lynne Kelly untersucht die Theorie, dass antike Denkmäler als mnemotechnische Hilfsmittel verwendet wurden, um die Bewahrung und Weitergabe von Wissen in prähistorischen Gesellschaften zu erleichtern. Das Werk ist gut recherchiert und stellt eine Verbindung zwischen modernen, nicht alphabetisierten Kulturen und diesen alten Praktiken her, was tiefe Einblicke in die Verwendung von Erinnerung und Wissen bei der Gestaltung der menschlichen Geschichte ermöglicht.
Vorteile:⬤ Gut recherchierte und wissenschaftliche Perspektive auf die Archäologie
⬤ präsentiert eine neuartige Theorie, die antike Denkmäler mit mnemotechnischen Verfahren verbindet
⬤ bietet tiefe Einblicke in kulturelles Wissen und dessen Weitergabe
⬤ verändert das Verständnis prähistorischer Gesellschaften und ihrer Komplexität
⬤ ist für ein breites Publikum zugänglich, obwohl es auf akademischer Forschung basiert.
⬤ Die Kritik einiger Akademiker an Kellys nicht-traditionellem akademischen Hintergrund
⬤ erwähnte physische Schäden an einem Exemplar
⬤ der wahrgenommene hohe Preis macht es für einige Leser weniger zugänglich.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Knowledge and Power in Prehistoric Societies
In diesem Buch untersucht Lynne Kelly die Rolle formaler Wissenssysteme in kleinräumigen mündlichen Kulturen in historischen und archäologischen Kontexten.
Im ersten Teil untersucht sie die Wissenssysteme in historisch belegten mündlichen Kulturen und zeigt, wie die Verbindung zwischen Macht und Wissenskontrolle hergestellt wird. Anhand einer Analyse der materiellen Gedächtnisstützen, die von dokumentierten mündlichen Kulturen verwendet wurden, zeigt sie, wie frühe Gesellschaften einen umfangreichen Korpus an pragmatischen Informationen unter anderem über das Verhalten von Tieren, Pflanzeneigenschaften, Navigation, Astronomie, Genealogien, Gesetze und Handelsabkommen aufbewahrten.
Im zweiten Teil wendet sich Kelly den archäologischen Aufzeichnungen der drei Stätten Chaco Canyon, Poverty Point und Stonehenge zu und bietet neue Einblicke in den Zweck der Monumente und der damit verbundenen dekorierten Objekte. Dieses Buch zeigt, wie ein Verständnis des rationalen Intellekts, des pragmatischen Wissens und der Mnemotechniken in prähistorischen Gesellschaften ein neues Instrument für die Analyse von Monumentalbauten bietet, die von nicht-literarischen Kulturen errichtet wurden.