Bewertung:

Das Buch „Knowledge and Practical Interests“ von Jonathan Stanley wird für seine bedeutenden Beiträge zur zeitgenössischen Erkenntnistheorie gelobt, insbesondere für die Infragestellung des Kontextualismus und die Einführung eines subjektsensitiven Invarianzismus. Es gilt als unverzichtbare Lektüre für Liebhaber der Erkenntnistheorie, da es gut strukturierte Argumente präsentiert und sich mit verschiedenen Theorien auseinandersetzt. Einige Leser werden jedoch Teile des Buches aufgrund der Komplexität des Themas als mühsam empfinden.
Vorteile:⬤ Wichtige Beiträge zur zeitgenössischen Erkenntnistheorie
⬤ liefert starke Argumente gegen den Kontextualismus
⬤ führt einen subjektsensitiven Invarianzismus ein
⬤ gut strukturierte Kapitel
⬤ gut für diejenigen, die an pragmatischen Ansätzen zum Wissen interessiert sind.
Einige Teile können langwierig sein; die Komplexität der Theorien kann zu einer schwierigen Lektüre führen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Knowledge and Practical Interests
Jason Stanley stellt eine verblüffende und provokante Behauptung über Wissen auf: Ob jemand eine Aussage zu einem bestimmten Zeitpunkt weiß oder nicht, hängt zum Teil von seinen praktischen Interessen ab, d. h.
davon, wie viel für diese Person zu diesem Zeitpunkt auf dem Spiel steht. Ob es sich bei einer wahren Überzeugung um Wissen handelt, ist also nicht nur eine Frage der Unterstützung von Überzeugungen oder der Zuverlässigkeit; im Falle von Wissen sind praktische Rationalität und theoretische Rationalität miteinander verwoben. Stanley verteidigt diese These gegen alternative Darstellungen der Phänomene, die sie motivieren, wie die Behauptung, dass Wissenszuschreibungen sprachlich kontextabhängig sind (Kontextualismus über Wissenszuschreibungen), und die Behauptung, dass die Wahrheit einer Wissensbehauptung in irgendeiner Weise relativ zu der Person ist, die die Behauptung aufstellt (Relativismus über Wissen).
Im Laufe seiner Argumentation stellt Stanley dem Leser eine Reihe von Strategien zur Auflösung philosophischer Paradoxien vor, was das Buch nicht nur für Spezialisten der Erkenntnistheorie, sondern für alle Philosophen, die an philosophischer Methodologie interessiert sind, unverzichtbar macht. Da einige seiner Strategien auf linguistische Evidenz zurückgreifen, wird das Buch auch für Linguisten von großem Interesse sein.