Bewertung:

John L. Rudolphs 'Scientists in the Classroom' bietet eine gründliche und fesselnde Untersuchung der Entwicklung des amerikanischen naturwissenschaftlichen Unterrichts während des Kalten Krieges und beleuchtet den historischen Kontext der Lehrplanentwicklung und die Rolle der Wissenschaftler bei der Bildungsreform. Das Buch wird für seine gute Lesbarkeit und aufschlussreiche Analyse gelobt, die es sowohl für Gelegenheitsleser als auch für Historiker wertvoll macht.
Vorteile:⬤ Sehr lesenswert und unterhaltsam
⬤ gut recherchiert
⬤ bietet eine wertvolle historische Perspektive
⬤ verbindet die Ideologien der Progressiven Ära mit modernen Debatten
⬤ zeigt die pädagogischen Fähigkeiten und das umfangreiche Wissen des Autors.
Etwas begrenzt in seiner Analyse, insbesondere in Bezug auf die Abteilungen innerhalb der Biological Sciences Curriculum Study; könnte zu detailliert sein für Gelegenheitsleser, die nicht am historischen Kontext interessiert sind.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Scientists in the Classroom: The Cold War Reconstruction of American Science Education
In den 1950er Jahren begannen führende amerikanische Wissenschaftler mit einem beispiellosen Projekt zur Neugestaltung der wissenschaftlichen Ausbildung an High Schools. Die Unzufriedenheit mit den „weichen“ Lehrplänen, die damals vom professionellen Bildungswesen befürwortet wurden, und die Besorgnis über die wachsende technologische Raffinesse der Sowjetunion veranlassten Regierungsbeamte dazu, eine Handvoll Eliteforscher, die noch frisch von ihren Erfolgen aus dem Zweiten Weltkrieg stammten, dazu zu ermutigen, die naturwissenschaftlichen Lehrpläne der Nation neu zu beleben.
In Scientists in the Classroom (Wissenschaftler im Klassenzimmer) argumentiert John L. Rudolph, dass das Umfeld des Kalten Krieges, das in der bildungsgeschichtlichen Literatur lange vernachlässigt wurde, von entscheidender Bedeutung ist, um sowohl die Gründe für die öffentliche Akzeptanz wissenschaftlicher Autorität im Bildungsbereich als auch die Art der Lehrplanmaterialien zu verstehen, die schließlich erstellt wurden.
Rudolph stützt sich auf eine Fülle bisher ungenutzter Quellen aus Regierungs- und Universitätsarchiven und konzentriert sich auf die von der National Science Foundation unterstützten Lehrplanprojekte, die 1956 initiiert wurden. Aus den historischen Aufzeichnungen geht laut Rudolph hervor, dass diese Materialien nicht nur zur Verbesserung der amerikanischen Wissenschaftsausbildung, sondern auch zur Förderung der beruflichen Interessen der amerikanischen Wissenschaftsgemeinschaft in der Nachkriegszeit konzipiert wurden.