Bewertung:

Das Buch befasst sich mit bedeutenden Problemen in der wissenschaftlichen Gemeinschaft, darunter Betrug, Voreingenommenheit bei Veröffentlichungen, schlechte statistische Verfahren und ein System, das Anreize für Fehlverhalten bietet. Es bietet einen gut geschriebenen Überblick, der sowohl für Wissenschaftler als auch für die breite Öffentlichkeit zugänglich ist und zum kritischen Denken über wissenschaftliche Behauptungen anregt.
Vorteile:Der Autor liefert zahlreiche anschauliche Beispiele, darunter eine Anleitung zum Lesen wissenschaftlicher Arbeiten. Der Text ist zugänglich und enthält Geschichten, die komplexe Themen leichter verdaulich machen. Viele Rezensenten schätzen den ausgewogenen und durchdachten Ansatz des Autors sowie die Lösungsvorschläge zur Verbesserung der wissenschaftlichen Integrität.
Nachteile:Kritiker heben hervor, dass das Buch die Problematik möglicherweise zu sehr vereinfacht oder verallgemeinert und abweichende Meinungen oder andere Wissenschaftsbereiche, in denen die Probleme vielleicht nicht so weit verbreitet sind, nicht berücksichtigt. Einige meinten, es fehle eine ausgewogene Perspektive auf bestimmte komplexe Themen, während andere meinten, es sei zu sehr spezialisiert oder deprimierend, ohne klare Lösungen zu bieten.
(basierend auf 44 Leserbewertungen)
Science Fictions: How Fraud, Bias, Negligence, and Hype Undermine the Search for Truth
Ein Insiderblick in die Wissenschaft zeigt, warum man sich auf viele wissenschaftliche Ergebnisse nicht verlassen kann - und wie das System reformiert werden kann.
Die Wissenschaft hilft uns, die Welt zu verstehen. Doch Versäumnisse bei der Überprüfung durch Fachkollegen und Fehler in der Statistik haben eine schockierende Anzahl wissenschaftlicher Studien unbrauchbar gemacht - oder, schlimmer noch, schwer irreführend. Solche Fehler haben unser Wissen in so unterschiedlichen Bereichen wie Medizin, Physik, Ernährung, Bildung, Genetik, Wirtschaft und der Suche nach außerirdischem Leben verzerrt. Wie Science Fictions deutlich macht, schützt uns das derzeitige System der Forschungsfinanzierung und -veröffentlichung nicht nur nicht vor Fehlern, sondern fördert aktiv schlechte Wissenschaft - mit manchmal tödlichen Folgen.
Stuart Ritchies eigene Arbeit, in der er ein berüchtigtes Psychologieexperiment in Frage stellte, trug dazu bei, das auszulösen, was heute allgemein als "Replikationskrise" bekannt ist: die Erkenntnis, dass vermeintliche wissenschaftliche Wahrheiten oft schlichtweg falsch sind. Jetzt deckt er die sehr menschlichen Voreingenommenheiten, Missverständnisse und Täuschungen auf, die das wissenschaftliche Bestreben untergraben: von der Kontamination in wissenschaftlichen Labors bis hin zu den geheimen Gewölben gescheiterter Studien, die niemand zu sehen bekommt; von offenem Betrug mit gefälschten Daten bis hin zur häufigeren, aber immer noch ruinösen Versuchung, mittelmäßige Ergebnisse zu übertreiben, um einen Schuss wissenschaftlichen Ruhm zu erlangen.
Dennoch ist Science Fictions weit davon entfernt, ein Rat der Verzweiflung zu sein. Vielmehr ist es eine Verteidigung der wissenschaftlichen Methode gegen den Druck und die perversen Anreize, die Wissenschaftler dazu verleiten, die Regeln zu beugen. Indem er die vielen Wege aufzeigt, die Wissenschaftler beschreiten, gibt Ritchie uns das Wissen, das wir brauchen, um zweifelhafte Forschung zu erkennen, und weist den Weg zu Reformen, die die Wissenschaft wieder vertrauenswürdig machen könnten.