Bewertung:

Das Buch befasst sich eingehend mit dem Haus, das Ludwig Wittgenstein für seine Schwester entworfen hat, und zeigt detailliert, wie er an der Gestaltung beteiligt war und diese kontrolliert hat. Es ist sehr empfehlenswert für alle, die sich für Wittgenstein und Architektur interessieren.
Vorteile:⬤ Unentbehrlich für die Erforschung von Wittgensteins Haus
⬤ exzellente Erzählung
⬤ wertvoll für diejenigen, die Wittgenstein als Person studieren
⬤ interessant für Architekturliebhaber.
Die Fotografien sind in tristem Schwarz-Weiß und von durchschnittlicher Qualität; die Objektivität des Autors in Bezug auf die zentralen Figuren und das Haus wird in Frage gestellt.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Wittgenstein's House: Language, Space, and Architecture
Wittgensteins Haus liest Wittgensteins zwei philosophische Haupttexte, den Tractatus Logico-Philosophicus und die Philosophischen Untersuchungen, in Bezug auf eine Erfahrung, die zwischen ihnen liegt: seinen Entwurf und Bau des Stonborough-Wittgenstein-Hauses in Wien.
Das Buch argumentiert, dass die Praxis der Architektur nicht nur eine historische, sondern auch eine konzeptionelle Position zwischen Wittgensteins früher und später Philosophie einnimmt, und zeigt, dass Wittgensteins architektonische Praxis eine grundlegende Komponente in der Entwicklung seiner Sprachphilosophie von der frühen zur späten Phase darstellt. Das Buch vertritt die radikale These, dass das Feld, in dem Architektur und Philosophie agieren, sprachliche und räumliche Praktiken umfasst.
Es entwickelt innovative Formen interdisziplinärer Analysen, um zu zeigen, dass die philosophischen Positionen, die Wittgenstein in seinen beiden Hauptwerken vertritt, buchstäblich nicht außerhalb ihrer jeweiligen Raumvorstellungen denkbar sind: der Blick von oben im Frühwerk und der Blick von innen, den das Spätwerk konstruiert. Um zu untersuchen, wie sich Wittgensteins architektonische Praxis in seine Philosophie einfügte, verwebt der Autor eingehende Analysen der räumlichen Konstruktionen, die den frühen und späten Philosophien zugrunde liegen, mit konzeptionellen, formalen und operativen Diskussionen über den Entwurf des Stonborough-Wittgenstein-Hauses. Zusammengenommen zeigen diese Diskussionen, wie Wittgensteins Praxis der Architektur philosophische Konzepte einbezog, wodurch sie Wittgensteins Sprachphilosophie beeinflusste.
Im Mittelpunkt dieses Ansatzes steht die Erkenntnis, dass die philosophischen Konzepte, die den Kern von Wittgensteins Philosophie bilden, tatsächlich räumliche Konzepte sind. Dazu gehören seine Überlegungen zu den Grenzen der Sprache, zur Grenze zwischen Zeigen und Sagen, zu den komplizierten textuellen Nummerierungssystemen, die er entwirft, zur Beziehung zwischen der Innerlichkeit des Subjekts und der Öffentlichkeit der Sprache sowie zum prägenden Prinzip der Familienähnlichkeit.