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Changing Welfare States
Changing Welfare States ist eine wichtige neue Untersuchung der Welle von Sozialreformen, die in den letzten zwei Jahrzehnten über Europa hinweggefegt ist. In vergleichender Weise werden die Reformverläufe und die politischen Ziele in einer Ära rascher wirtschaftlicher, sozialer und politischer Umstrukturierung, einschließlich der äußerst wichtigen Dimension der europäischen Integration, analysiert.
Das Buch zeigt, dass der Gesamtumfang der Sozialreformen in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union sehr unterschiedlich ist. In einigen Fällen wurde der Wandel des Wohlfahrtsstaates von tiefen sozialen Konflikten begleitet, während in anderen Fällen unpopuläre Sozialreformen eine breite Zustimmung von Oppositionsparteien, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden erhielten. Die Analyse zeigt, dass die Sozialreformen in vielen Ländern proaktiver und rekonstruktiver waren, als in der akademischen Forschung und in den Medien oft behauptet wird.
Neben dem Abbau von Sozialleistungen gab es bewusste Versuche, Sozialprogramme und -institutionen umzubauen, um sie an die neuen wirtschaftlichen Gegebenheiten anzupassen. In vielen fortgeschrittenen europäischen Wohlfahrtsstaaten wurde das politische Repertoire an die neuen wirtschaftlichen und sozialen Realitäten des 21.
Jahrhunderts anzupassen. Der Wandel des Wohlfahrtsstaates ist ein laufender Prozess, der zu einem Flickenteppich aus alten und neuen Politiken und Institutionen führt, vielleicht auf der Suche nach einer größeren Kohärenz.
Es überrascht nicht, dass dieser Suchprozess unvollständig bleibt, was auf die institutionell begrenzte und kontingente Anpassung an neue soziale Realitäten zurückzuführen ist.
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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)