
Charity and the London Hospitals, 1850-1898
In den 1890er Jahren gingen die Viktorianer davon aus, dass die Londoner Krankenhäuser mit einer endemischen Finanzkrise konfrontiert waren, die so schwerwiegend war, dass einige befürchteten, der Staat müsse eingreifen, um ein marodes freiwilliges System zu unterstützen: Die Wohltätigkeit bildete einerseits die Grundlage für die Londoner Krankenhäuser und erwies sich andererseits als unzureichend, um die ständig steigenden Kosten für die Pflege zu decken, obwohl die Betreiber der Krankenhäuser in der Lage waren, den Wohltätern in die Taschen zu greifen. Charity and the London Hospitals untersucht anhand dieser Themen die Entwicklung des Krankenhauses als wirtschaftliche, medizinische und freiwillige Institution in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Auf der Grundlage einer vergleichenden Studie von Krankenhausakten untersucht der Autor, wie und warum die viktorianische Bevölkerung ihren Beitrag leistete, um zu zeigen, dass Wohltätigkeit nur selten einer einzigen Form oder einem einzigen Grund unterworfen werden konnte. Die Gründe für diesen Prozess und die Auswirkungen der Professionalisierung und der wissenschaftlichen Medizin werden ebenso untersucht wie die Debatten über Krankenhäuser und den Staat am Ende des 19. Jahrhunderts.
KEIR WADDINGTON ist Professor für Geschichte an der Universität Cardiff.