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Living Complex: From Zombie City to the New Communal
Die Städte sind heute zu Portfolios von Anlageobjekten mit kleinen grünen Flecken geworden. Die Kosten für ein Leben in einem festungsartigen Luxuswohnkomplex in London oder Manhattan sind so hoch, dass die meisten von uns es sich nicht leisten können. Da die Massen in die Vororte ziehen, reagiert die Bauindustrie mit der Produktion von kasernenähnlichen Reihenhäusern, die sicherstellen, dass man auch dort in absoluter Privatsphäre und Sicherheit leben kann. Aber was sagen diese Gebäude über uns aus? Haben sie etwas mit der Art und Weise zu tun, in der die meisten Menschen eigentlich leben wollen?
Niklas Maak argumentiert provokativ, dass die Bauindustrie und eine Reihe veralteter oder schlecht durchdachter politischer Maßnahmen uns daran gehindert haben, unser Leben in der Stadt zu überdenken. Dabei stehen viele unserer aktuellen Krisen - von der Hypothekenkrise bis zur globalen Erwärmung - in engem Zusammenhang mit problematischen Formen des Wohnens in unseren Städten. Und das Problem wird sich nur noch verschärfen: In den nächsten zwanzig Jahren wird erwartet, dass der Zustrom in die Städte der Welt einen zusätzlichen Bedarf von einer Milliarde Wohneinheiten schaffen wird. Zum Glück, so zeigt Maak, gibt es praktikable Lösungen. In Europa, Japan und den Vereinigten Staaten erkundet der Autor vielversprechende neue Wohnformen.
Städte sollten ein Spiegelbild ihrer Bewohner sein - und nicht Kräfte, mit denen man sich herumschlagen muss. Kontrovers, aber gut recherchiert und mit einem Augenzwinkern ist Living Complex ein Aufruf zur Veränderung der „bequemen Verteidigungslinien“, die den derzeitigen traurigen Zustand des Wohnens verkörpern.