Bewertung:

Simone Münchs „Wolfs-Centos“ ist eine Sammlung von Centos, Gedichten, die aus bestehenden Zeilen namhafter Dichter zusammengesetzt sind und die Themen Trauer, Verlust und Verwandlung anhand des Motivs der Wölfe untersuchen. Die Sammlung wird für ihre lebendige Sprache, Originalität und emotionale Tiefe gelobt. Jedes Gedicht steht für sich allein und trägt doch zu einem zusammenhängenden Ganzen bei, in dem sich menschliche Elemente mit der Wildnis vermischen.
Vorteile:Die Sammlung zeichnet sich durch eine dichte und lebendige Sprache aus. Muenchs Fähigkeit, aus bekannten Zeilen originelle Stücke zu schaffen, zeigt ihren einzigartigen Stil. Die Gedichte sind durch das Wolfsmotiv, das sowohl für Schönheit als auch für Fremdheit steht, eng miteinander verbunden. Das Werk behält die eindringliche Schönheit von Muenchs früheren Gedichten bei, und die visuelle Präsentation des Buches ergänzt den Inhalt auf wunderbare Weise. Die Leser werden ermutigt, die vielschichtigen Bedeutungen der Gedichte zu erkennen.
Nachteile:Einige Leser könnten das Fehlen einer einzigen Erzählstimme als Einschränkung empfinden, da die Gedichte zwar erzählerische Entwicklungen andeuten, diese aber nicht klar zum Ausdruck bringen. Die Komplexität von centos könnte für manche eine Herausforderung darstellen und die Themen möglicherweise weniger zugänglich machen.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Wolf Centos besteht aus Centos, einer Patchwork-Form, die um das 4.
Jahrhundert entstand. In dieser Form werden bereits vorhandene poetische Texte zu neuen Bild- und Gedankensystemen umgestaltet.
Dem Autor gelingt es, Dichter über Jahrhunderte und Kontinente hinweg miteinander ins Gespräch zu bringen. Die Gedichte sind zwar explizit durch das Motiv des Wolfs miteinander verbunden, aber auch durch andere Elemente, vor allem durch Motive der Sprache, des Verlusts, der Sehnsucht und der Verwandlung. Wolf Centos ist letztlich elegisch, da es zwischen Verwandlung und Stillstand, Wildheit und Häuslichkeit, Tod und Schönheit, Schaden und Heilung oszilliert, denn schließlich bewegt sich auch unser Leben ständig zwischen diesen Polaritäten.
Die ultimative Erkenntnis der Gedichte ist, dass wir, wenn wir altern und Verlust erfahren, unsere „Wildheit“ - die Wildnis des Wolfes - in uns behalten müssen. Auf diese Weise wird der Wolf zu einem Symbol für eine Schwelle, einen transformativen Raum.