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Root of Light
An der rohen Basis unserer Gliedmaßen, so wie grüne Sprossen und dünne Tentakel neue Erde erschließen, dringen Michelle Doeges Gedichte tief in unser „Mark“ ein.
Die Gedichte in Root of Light sind eine Zeitreise zwischen den Lebenden und den Toten, zwischen den Heimaten der Vorfahren und der Familie in Deutschland, den USA, dem Heimatland ihrer Frau, Indien, und ihrer neuen Heimat in Kanada. Diese lebendigen und eindringlichen Gedichte zeigen, wie erzwungene Migrationen und Grenzübertritte, sei es aufgrund von Hungersnöten, Verfolgung oder Liebe, dazu führen können, dass sich der Migrant vom Stammbaum seiner Familie abgetrennt fühlt.
Und doch sind diese illusorischen und durchlässigen Grenzen nie so fest, wie sie scheinen. In Doeges Gedichten sprießen Bäume aus dem Kahlschlag, in unerwarteten Spalten, durchdrungen vom Grün und dem strahlenden Licht der Hildegard von Bingen oder der Robustheit des Vaters der Dichterin, ihrer „einen soliden Eiche“, der sie lehrte, Schönheit aus dem Herzen des Holzes zu bauen.