
Exploring Xenakis: Performance, Practice, Philosophy
Iannis Xenakis gilt als einer der revolutionärsten Komponisten des zwanzigsten Jahrhunderts und hat die Grenzen der klassischen Musik erweitert. Als weitgehend autodidaktischer Komponist schöpfte Xenakis aus seiner technischen Ausbildung in den Bereichen Ingenieurwesen und Architektur, um eine Musik zu schaffen, die sein Publikum sowohl zu verunsichern als auch zu begeistern vermochte. Angeregt durch sein intensives Studium zahlreicher wissenschaftlicher Disziplinen nutzte er die mathematischen Regeln der natürlichen Welt, um die traditionellen Regeln des Kontrapunkts und der Harmonie zu testen und die räumliche Struktur von Klang, Farbe und Architektur zu erforschen. Der in Rumänien geborene griechisch-französische Komponist veränderte die klassische Musik des 20. Jahrhunderts für Jahrzehnte und hinterließ ein unbestreitbares Vermächtnis, das die Zuhörer auch heute noch inspiriert und sogar schockiert.
Indem sie sich Xenakis' kreativem Schaffen aus verschiedenen Perspektiven nähern, versuchen die Autoren dieses Sammelbandes nicht nur, Xenakis' Musik in einen größeren kulturellen, sozialen und politischen Kontext zu stellen, sondern auch Licht auf zeitgenössische Fragen rund um sein Werk zu werfen. Jedes Kapitel befasst sich mit einem anderen Aspekt von Xenakis' Musik (im Kontext bestimmter Werke) und seiner Musikphilosophie: mathematisch, strukturell, performativ, sowie mit der Entstehung seines Kompositionsstils und seines unverwechselbaren Klangs. Xenakis' künstlerische Präsenz in der zeitgenössischen Musikszene, sein politischer Einfluss während der turbulenten Proteste in Paris '68 und seine erste Klavierkomposition, Herma, werden ebenfalls eingehend untersucht und bieten neue Einblicke in das Leben und Werk dieser Avantgardefigur.
Das Buch richtet sich an Forscher, Studenten und Wissenschaftler, die sich mit zeitgenössischer Musik befassen, und kann auch für Künstler, Interpreten und Komponisten von Interesse sein.