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Xu Yong: Negatives
Inspiriert von den Reformbewegungen in der Sowjetunion und in Osteuropa begannen sich im Frühjahr 1989 in China Studentenproteste zu formieren. Sie machten den Platz des Himmlischen Friedens zu ihrem zentralen Versammlungsort.
Verunsichert durch diese öffentliche Demonstration des Dissenses, schlug die chinesische Armee die Proteste am 3. und 4. Juni gewaltsam nieder.
Offizielle Zahlen über die Zahl der Opfer gibt es nicht.
Es wird geschätzt, dass 2600 Menschen getötet und 7000 verletzt wurden. Der Fotograf Xu Yong, damals 35 Jahre alt, war unter den Überlebenden.
Er hielt die chaotischen Szenen auf Zelluloid fest. Im Jahr 2014 veröffentlichte er seine Fotos in einem Buch, das von der Zensurbehörde verboten wurde. Mit der Neuauflage im Kettler Verlag wird das Buch nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Xu hat die Fotografien nicht retuschiert. Er reproduziert die Negative mit invertierten Farben, die nur entziffert werden können, wenn die Farbinversionsfunktion auf Handys oder Tablets aktiviert ist. So bietet seine Arbeit eine unheimliche und doch authentische Perspektive auf diesen Wendepunkt in der chinesischen Geschichte.
Text auf Englisch und Chinesisch.