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Tender
Eine Mutter und ihr Sohn leben in einer isolierten und zunehmend gefährlichen privaten Welt. Im dritten und letzten Teil der „Unfreiwilligen Trilogie“ von Ariana Harwicz befinden wir uns auf vertrautem, beunruhigendem Terrain.
Im Bann des Wahnsinns einer Mutter verwandelt sich die französische Landschaft in eine Traumlandschaft aus miteinander verbundenen Bildern: Tiere, Begehren, die Funktionen des Körpers. Am beunruhigendsten: der Trost eines jugendlichen Sohnes. Da sie die bürgerlichen Sitten und die Konventionalität ihrer Kleinstadt verachtet, nimmt sie ihn von der Schule, und die beiden beginnen, sich immer asozialer und gefährlicher zu verhalten.
Harwicz ist hier in Höchstform und baut eine Innenwelt auf, die so robust und grotesk ist, dass sie unsere gemeinsame Realität in den Schatten stellt. Wild und wahnsinnig komisch lässt sie uns versengt, wenn nicht gar verbrannt zurück.