
Sign or Symptom?: Exceptional Corporeal Phenomena in Religion and Medicine in the 19th and 20th Centuries
Als "Hand Gottes", als "pathologisch" oder sogar als "geschickter Trick" beschrieben, haben außergewöhnliche körperliche Phänomene wie Wunderheilungen, Stigmata und unbestechliche Leichen in der Vergangenheit heftige Debatten ausgelöst. Je nachdem, ob sie als "übernatürlich", "psycho-somatisch" oder "betrügerisch" definiert werden, haben verschiedene Autoritäten versucht, diese rätselhaften Erscheinungen zu erklären, indem sie Untersuchungen anregten und die Zuständigkeit für sie beanspruchten. Infolgedessen entstanden im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert getrennte kirchliche und medizinische Expertisen zu diesen Themen. Diese Inkommensurabilität spiegelt sich seitdem in den historischen Analysen paranormaler Ereignisse wider. In diesem Buch liegt der Schwerpunkt nicht nur auf den Debatten innerhalb des einen oder anderen epistemologischen Systems (Wissenschaft oder Religion), sondern auch auf den Überschneidungen und der Zusammenarbeit zwischen ihnen. Religion und Wissenschaft haben sich in einem Prozess der Interaktion entwickelt. Ein sich wandelndes religiöses Klima und neue religiöse Strömungen boten neue Anlässe für Studien. Religiöse Phänomene inspirierten neue medizinische Ansätze wie die Heilkraft des Glaubens. Neue medizinische Erkenntnisse konnten gegen neue Messiasse eingesetzt werden, und medizinische Bilder inspirierten die Kampagnen der Gegner abweichender religiöser Strömungen. Zeichen oder Symptom? untersucht, wie sich die Entwicklungen innerhalb der Religion und der Wissenschaft gegenseitig beeinflussten, eine produktive Interaktion, die bisher im Verborgenen stattfand.
Mitwirkende.
Ellen Amster (McMaster University), Nicole Edelman (Universite de Paris-Ouest-Nanterre), Maria Heidegger (Universitat Innsbruck), Mary Heimann (Cardiff University), Paula Kane (University of Pittsburgh), Sofie Lachapelle (University of Guelph), Tiago Pires Marques (Universidade de Coimbra), Tine Van Osselaer (Universiteit Antwerpen)