
Contemporary Philosophy for Maritime Archaeology: Flat Ontologies, Oceanic Thought, and the Anthropocene
Während sich die terrestrische Archäologie mit der zeitgenössischen Philosophie auseinandergesetzt hat, blieb die maritime Archäologie in vergleichsweise disziplinärer - oder subdisziplinärer - Isolation. Die Probleme, mit denen die Menschen im Anthropozän konfrontiert sind - von der globalen Erwärmung bis hin zu globalen Pandemien - erfordern jedoch eine transdisziplinäre Zusammenarbeit und ein gemeinsames Denken über die Grenzen der menschenzentrierten philosophischen Tradition hinaus.
Wachsende Bereiche wie die "blauen Geisteswissenschaften" und das "ozeanische Denken" beziehen sich direkt auf unsere maritime Vergangenheit, auch wenn sie über die Zukunft nachdenken. Theoretisch engagierte maritime Archäologen könnten einen wichtigen Beitrag zu diesen Denkbereichen leisten, wie dieser Band zeigt. Die hier versammelten Aufsätze dienen als Sprungbrett, das maritimen Archäologen neue Wege eröffnet, sich mit den wichtigsten Problemen unserer Zeit auseinanderzusetzen und von den neuen Einsichten zu profitieren, die objektorientierte und flache Ontologien bieten.
Das Buch versammelt das analytische Denken von Archäologen, Philosophen, Meeresbiologen und Medientheoretikern und überträgt diese Beobachtungen tief in den maritimen Bereich. Die Beiträge verzweigen sich dann wie Tentakel oder Korallen und reichen bis zu den Lehren aus Ölverschmutzungen, Kopffüßerverstecken, Schiffswrackliteratur, zerstörten Denkmälern und gestrandetem Plastik.
Der Band schließt mit einer Reihe von kritischen Antworten auf diese Beiträge, die den Dialog in neue Bereiche der Untersuchung vorantreiben. Insgesamt unterstreicht der Band, dass die Erforschung der Vergangenheit aktueller denn je ist, da eine ernsthafte Beschäftigung mit unserer Wasserwelt und all ihren Bewohnern für unser kollektives Überleben immer wichtiger wird.
Dieser Band unternimmt die ersten Schritte in Richtung dieser Abrechnung und verspricht als solcher ein wichtiger neuer Beitrag in den Vorlesungs- und Konferenzsälen auf der ganzen Welt zu sein, wo Ozeane und das Anthropozän untersucht werden.