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Contemporary Sephardic Identity in the Americas: An Interdisciplinary Approach
Die sephardische Bevölkerung Amerikas setzt sich aus einer Vielzahl kleiner Gruppen zusammen, die sich nach den Herkunftsgemeinschaften auf der Iberischen Halbinsel, im Nahen Osten und in Nordafrika aufteilen und in den englisch-, spanisch-, portugiesisch- und französischsprachigen Gesellschaften verstreut sind. Die Auswanderung aus dem Osmanischen Reich, die vor hundert Jahren begann, führte zwar zu einer Zersplitterung der sephardischen Gemeinschaften, doch ihre Dynamik ermöglichte es ihnen, sich anzupassen und zu überleben, indem sie sich bemühten, das Alte zu bewahren und sich gleichzeitig immer wieder dem Neuen zuzuwenden.
An der Schwelle zum 21. Jahrhundert sind diese Gemeinschaften transnationalen Migrationen und der Globalisierung ausgesetzt, die eine neue Definition der Grenzen zwischen den verschiedenen sephardischen Gruppen und neue Interpretationen ihrer Kultur erfordern. Mit dieser bahnbrechenden Sammlung leisten Bejarano und Aizenberg einen wichtigen Beitrag zur lange vernachlässigten Erforschung der sephardischen Erfahrung in Amerika.
Von der Revolution der Jungtürken im Jahr 1908, die zur Auswanderung aus dem Osmanischen Reich führte, bis hin zur Gründung neuer sephardischer Zentren in Südflorida spannen die Herausgeber den Bogen von der Geschichte über die Literatur bis hin zur Musikwissenschaft und Linguistik. Die Autoren konzentrieren sich auf die jüngsten Entwicklungen wie die wachsende Beteiligung der Sefarden an der jüdischen Politik und das Aufkommen orthodoxer Strömungen, die die getrennten sefardischen Identitäten in Frage stellen, und betonen den wachsenden Einfluss der Sefarden auf die Kultur ihrer jeweiligen Länder.