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Time Travel: The Popular Philosophy of Narrative
In diesem Buch wird argumentiert, dass die Zeitreisefiktion ein erzählerisches "Labor" ist, ein Schauplatz für Gedankenexperimente, in denen wesentliche theoretische Fragen zum Geschichtenerzählen - und damit auch zur Philosophie der Zeitlichkeit, Geschichte und Subjektivität - in Form von literarischen Mitteln und Handlungen dargestellt werden.
Das Buch stützt sich auf Physik, Philosophie, Erzähltheorie, Psychoanalyse und Filmtheorie und stellt eine Verbindung zwischen Innovationen in der Zeitreisefiktion und bestimmten Verschiebungen in der Popularisierung der Wissenschaft her, von der Evolutionsbiologie in den späten 1800er Jahren bis hin zu.
Jahrhunderts, über Relativitätstheorie und Quantenphysik in der Mitte des 20. Jahrhunderts bis hin zu neueren "Multiversum"-Kosmologien. Wittenberg zeigt, wie das zunehmende Bewusstsein für neue wissenschaftliche Modelle zu überraschenden Innovationen in der literarischen "Zeitmaschine" führt, die sich von einem "Vehikel", das vor allem für gesellschaftspolitische Kommentare verwendet wird, zu einem psychologischen und narratologischen Instrument entwickelt, das in der Lage ist, die zeitliche Struktur und Bedeutung von Themen, Standpunkten und historischen Ereignissen mit großer Raffinesse zu erforschen.
Das Buch umfasst Werke bekannter Zeitreiseschriftsteller wie H. G. Wells, Edward Bellamy, Robert Heinlein, Samuel Delany und Harlan Ellison sowie Pulp-Fiction-Autoren der 1920er bis 1940er Jahre, populäre und avantgardistische Science-Fiction der Nachkriegszeit, Fernsehserien wie "The Twilight Zone" und "Star Trek" und.
Aktuelles Kino. Literatur, Film und Fernsehen werden neben theoretischen Arbeiten von Einstein, Schrödinger und Stephen Hawking bis hin zu Gerard Genette, David Lewis und Gilles Deleuze gelesen. Wittenberg argumentiert, dass selbst das Mainstream-Publikum von populären Zeitreise-Filmen und -Kinos sich intensiv mit vielen dieser Themen beschäftigt.
Fragen zu Zeitlichkeit, Identität und Geschichte, die Literaturtheoretiker, Medien- und Filmwissenschaftler und Philosophen beschäftigen.