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Timescales: Thinking Across Ecological Temporalities
Geisteswissenschaftler, Wissenschaftler und Künstler arbeiten zusammen, um die disjunkte Zeitlichkeit der ökologischen Krise anzugehen
Im Jahr 2016 löste sich der Totten-Gletscher in der Antarktis, der vor etwa 34 Millionen Jahren entstanden war, von seinem Grundgestein und schmolz durch die Erwärmung des Ozeans vom Boden ab. Für die Herausgeber von Timescales fasst dieses Ereignis die disjunkte Zeitlichkeit der ökologischen Krise unserer Epoche - des Anthropozäns - zusammen: die rasche und beschleunigte Degradation der lebenserhaltenden Umwelt unseres Planeten, die sich langsam über Jahrtausende hinweg entwickelt. Sie behaupten, dass die Darstellung und Reaktion auf diese Krisen (d. h. Klimawandel, Anstieg des Meeresspiegels, Versauerung der Ozeane, Artensterben und Verlust der biologischen Vielfalt) eine Neuordnung der Zeit selbst erfordert, die die Beziehung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sowie zwischen der menschlichen Lebensspanne und der des Planeten sichtbarer macht.
Die Sammlung von lebendigen und zum Nachdenken anregenden Essays bringt Ozeanographen, Geophysiker, Geologen und Anthropologen mit Literaturwissenschaftlern, Kunsthistorikern und Archäologen ins Gespräch. Indem sie gemeinsam neue intellektuelle Räume schaffen, erkunden sie die Beziehung zwischen geologischer Tiefenzeit und historischer Besonderheit, zwischen ökologischen Krisen und kulturellen Ausdrucksformen, zwischen Umweltpolitik und sozialen Konstruktionen, zwischen ökologischer Wiederherstellung und Zukunftsvorstellungen sowie zwischen konstruktivem Pessimismus und radikaler (und umsetzbarer) Hoffnung. Zwischen diesen Aufsätzen sind drei ergänzende "Etüden" eingefügt, in denen Künstler experimentelle Arbeiten beschreiben, die die verschiedenen Zeitskalen der ökologischen Krise erforschen.
Mitwirkende: Jason Bell, Harvard Law School; Iemanj Brown, College of Wooster; Beatriz Cortez, California State U, Northridge; Wai Chee Dimock, Yale U; Jane E. Dmochowski, U of Pennsylvania; David A. D. Evans, Yale U; Kate Farquhar; Marcia Ferguson, U of Pennsylvania; m r Harmansah, U of Illinois at Chicago; Troy Herion; Mimi Lien; Mary Mattingly; Paul Mitchell, U of Pennsylvania; Frank Pavia, California Institute of Technology; Dan Rothenberg; Jennifer E. Telesca, Pratt Institute; Charles M. Tung, Seattle U.