Bewertung:

Das Buch „Hearts Torn Asunder“ von Ernest Dollar ist eine gut recherchierte und fesselnde Untersuchung des psychologischen und moralischen Tributs der letzten Tage des Bürgerkriegs in North Carolina, die sich sowohl auf Soldaten als auch auf Zivilisten konzentriert. Das Buch enthält persönliche Berichte, die ein lebendiges Bild der Ereignisse zeichnen, was es zu einer einzigartigen Ergänzung der Historiographie des Bürgerkriegs macht. Einige Leser empfinden die Erzählung jedoch als düster und repetitiv, mit auffälligen typografischen Fehlern.
Vorteile:Gut recherchiert, sehr gut lesbar und mit persönlichen Berichten aus erster Hand zutiefst faszinierend. Es bietet einzigartige Perspektiven auf das psychologische Trauma des Krieges und füllt eine Lücke in der Bürgerkriegsliteratur hinsichtlich der Erfahrungen von Zivilisten. Der Schreibstil ist anregend und fesselnd und macht die historischen Ereignisse nachvollziehbar und fesselnd.
Nachteile:Einige Leser finden die Erzählung düster und ohne klaren Bogen, die hauptsächlich aus Berichten über Leiden besteht. Es wird von Tippfehlern und einigen Wiederholungen zu Beginn des Buches berichtet. In einigen Rezensionen wird ein Mangel an Tiefe bei der Erörterung der Gründe für den Krieg bemängelt.
(basierend auf 19 Leserbewertungen)
Hearts Torn Asunder: Trauma in the Civil War's Final Campaign in North Carolina
In der allgemeinen Erinnerung wurde das Ende des Bürgerkriegs in Appomattox mit Händeschütteln und freundschaftlichem Geplänkel zwischen Robert E. Lee und Ulysses S. Grant besiegelt - eine ehrenvolle Zeremonie unter edlen Kriegern. Und so ist es bis heute in Erinnerung geblieben. Aber der Krieg war noch nicht vorbei. Eine größere und wohl auch wichtigere Kapitulation stand in North Carolina noch bevor. Diese Geschichte nimmt nur einen kleinen Platz in den umfangreichen Annalen der Bürgerkriegsliteratur ein. Wie der Autor Ernest A. Dollar Jr. in Hearts Torn Asunder: Trauma in the Civil War's Final Campaign in North Carolina erklärt, kann die moderne Wissenschaft den Grund dafür aufzeigen.
Der letzte Feldzug des Krieges in North Carolina begann am 10. April 1865, einen Tag nach Appomattox. Mehr als 120.000 Soldaten der Union und der Konföderation waren noch im Feld und brachten den Krieg mit sich, als sie durch das Kernland von North Carolina zogen. Generalmajor William T. Sherman war immer noch darauf aus, die Fähigkeit und das moralische Durchhaltevermögen des Südens zu zerstören, Krieg zu führen. Seine unaufhaltsamen Unionstruppen standen der demoralisierten, aber immer noch gefährlichen Konföderierten Armee von Tennessee unter Generalmajor Joseph E. Johnston gegenüber. Tausende von auf Bewährung entlassenen Rebellen, die verzweifelt, verzweifelt und mittellos aus Virginia in den Staat strömten, trugen zu dem Chaos bei. Mittendrin befanden sich trauernde Zivilisten, die in einer zusammenbrechenden Welt ums Überleben kämpften. Das Zusammentreffen dieser Gruppen bildete einen perfekten Sturm, der von den Federführenden lange Zeit ignoriert wurde.
Hearts Torn Asunder erforscht die psychologischen Erfahrungen dieser Soldaten und Zivilisten in den chaotischen letzten Wochen des Krieges. Aus ihren Briefen, Tagebüchern und Berichten geht hervor, wie tief das Töten, das Leiden und der Verlust diese Menschen im Frühjahr 1865 verletzt und beeinträchtigt hatten. Geschickt schildert die Autorin die Erfahrungen von Männern, Frauen und Kindern, die während des dramatischen Höhepunkts des Krieges emotional, physisch und moralisch stark belastet waren. Ihre emotionalen, irrationalen und oft unkontrollierbaren Reaktionen spiegeln die Symptome wider, die heute mit Traumaopfern in Verbindung gebracht werden und die zusammengenommen die Erinnerung an das Kriegsende prägen. Als die Armeen North Carolina nach der Kapitulation verließen, verblassten ihre Geschichten mit jedem Jahrzehnt, keine Seite blickte zurück und glaubte, es gäbe viel Ehrenhaftes zu feiern. Hearts Torn Asunder erzählt auf einer sehr persönlichen Ebene, was in jenen letzten Tagen geschah, die die Erinnerung so schmerzhaft machten, dass nur wenige feiern wollten, aber niemand vergessen konnte.