
Ruptured Histories: War, Memory, and the Post-Cold War in Asia
Was hat das Ende des Kalten Krieges für Ostasien und für das Verständnis der Menschen dort für ihre jüngste Geschichte bedeutet? Diese zum Nachdenken anregenden Aufsätze erforschen einen heftig umstrittenen Bereich der öffentlichen Kultur: die Kriege der Neuzeit.
Alle großen ostasiatischen Staaten haben eine tiefgreifende Neubewertung ihrer Erfahrungen vom Zweiten Weltkrieg bis Vietnam vorgenommen. Neue und bisweilen aggressive Formen des Nationalismus in Japan, China, Südkorea, Vietnam und Taiwan haben die amerikanische Sicherheitspolitik im Pazifik beeinflusst und stellen eine Herausforderung für die postkommunistische Weltordnung dar. Japan ist auf heftigen Widerstand gegen die Besuche seiner Ministerpräsidenten im Yasukuni-Schrein zu Ehren der Kriegstoten gestoßen. China hat sich eine vergessene Kriegsgeschichte zurückerobert, z. B. die positiven Beiträge der Nationalisten unter Chiang Kai-shek. Südkorea hat sich eine Interpretation des Koreakriegs zu eigen gemacht, die den Vereinigten Staaten feindlich gesinnt ist und mit den nordkoreanischen Gegnern sympathisiert.
Dieser Band beleuchtet nicht nur die regionalen und globalen Veränderungen im heutigen Ostasien, sondern unterstreicht auch die Notwendigkeit, die Sprache des Kalten Krieges, die nach wie vor die Beziehungen zwischen den USA und Ostasien bestimmt, zu überdenken.