Bewertung:

Die Rezensionen heben eine wichtige fotografische Sammlung hervor, die die umfangreichen Plünderungen jüdischen Eigentums während des Zweiten Weltkriegs dokumentiert und die persönlichen Geschichten hinter den Gegenständen beleuchtet. Das Buch ist zwar gut recherchiert und enthält eindrucksvolle Bilder, aber die Vielfalt und der Umfang der fotografischen Dokumentation sind begrenzt.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert und enthält selten gezeigte Fotografien, die den organisierten Charakter der Nazi-Raubzüge wirkungsvoll unterstreichen. Es wird als eine Pflichtlektüre beschrieben, die die erschreckenden Auswirkungen des Völkermords ans Licht bringt, mit kraftvollen Bildern, die starke Emotionen im Zusammenhang mit den gestohlenen persönlichen Gegenständen jüdischer Familien hervorrufen.
Nachteile:Die in dem Buch enthaltenen Fotos sind nicht so vielfältig und umfassend wie gewünscht, was den geheimnisvollen Charakter der Diebstähle widerspiegelt. Bei vielen bedeutenden Gegenständen, vor allem bei wertvollen, fehlt eine fotografische Dokumentation, was den Gesamtumfang der präsentierten visuellen Beweise einschränkt.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Witnessing the Robbing of the Jews: A Photographic Album, Paris, 1940-1944
Vor dem Krieg war Paris das Zentrum der Kunstwelt und weckte die Gier der Nazis. Die Entdeckung von mehr als 1.500 wertvollen Gemälden und Zeichnungen in einem Münchner Privathaus sowie ein kürzlich gedrehter Film über die Versuche der Alliierten, europäische Kunstwerke zurückzuerlangen, haben die Plünderungen der Nazis wieder in die Schlagzeilen gebracht, aber die Diebstähle beschränkten sich keineswegs auf Kunstwerke.
Ab 1942 wurden gewöhnliche Pariser Juden - meist arme Familien und Neueinwanderer aus Osteuropa - bestohlen, und zwar nicht von Skulpturen oder Gemälden, sondern von Spielzeug, Kochtöpfen, Möbeln und Bettwäsche. Witnessing the Robbing of the Jews erzählt anhand der Analyse von Bildern aus einem Fotoalbum, das im Bundesarchiv in Koblenz gefunden wurde, wie dieses riesige Raubunternehmen in den Straßen von Paris durchgeführt wurde. Die Fotografien wurden 1945 aus Paris mitgebracht und von den Mitarbeitern des Munich Central Collecting Point katalogisiert.
Diese Bilder zeugen nicht nur von kleinen Diebstahlsdelikten, sondern liefern auch wichtige Informationen darüber, wie die Deutschen ihre Arbeit sahen. Sie ermöglichen es uns, den „Nazi-Blick“ zu erfassen und uns mit der Frage nach dem Verhältnis von Gier und Massenvernichtung auseinanderzusetzen.