
Circus Life: Performing and Laboring Under America's Big Top Shows, 1830-1920
Im neunzehnten Jahrhundert entwickelte sich der amerikanische Zirkus von einer verschmähten und abgelehnten Form der Unterhaltung zur "Greatest Show on Earth". Das Buch Circus Life von Micah D. Childress beleuchtet diesen Wandel aus der Perspektive der Menschen, die Zirkusse besaßen und in ihnen arbeiteten, und wie sie auf die neuen Anreize reagierten, die die rasche Industrialisierung ermöglichte.
Der Zirkus übt seit langem eine große Faszination auf viele aus, wie die Millionen von Amerikanern zeigen, die seit 1870, als sich der Zirkus als einzigartiges Unterhaltungsunternehmen etablierte, über viele Jahrzehnte hinweg Zirkusvorstellungen besucht haben. Doch die wenigen Analysen, die es über den Zirkus gibt, haben den Zirkus nur als seinen eigenen geschlossenen Mikrokosmos untersucht - die "Zirkusfamilie". Circus Life hingegen stellt die Zirkusmitarbeiter in den größeren Kontext der Geschichte der US-amerikanischen Arbeiterschaft und der amerikanischen Unternehmen. Childress konzentriert sich auf den Zirkus als Unterhaltungsunternehmen und stößt damit in der Zirkusforschung in neue Dimensionen vor, indem er das Leben der Artisten, Manager und Arbeiter untersucht und zeigt, wie sich der Zirkus im Laufe der Zeit weiterentwickelte und an Popularität gewann. Beginnend mit den Zirkussen der Vorkriegszeit untersucht Childress die Veränderungen im Zirkus, als sich das Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern verschob, die Industrialisierung die Art der Shows beeinflusste und die Kunden und Zuschauer zunehmend zur Mittelschicht gehörten.
Als sport- und sozialgeschichtliche Studie zeigt Childress, wie die Wanderschaft des Zirkus bestimmte Typen von Arbeitern und Artisten anzog und wie der Zirkus aufgrund des sich wandelnden Profils seiner Gönner und einer sich verändernden Wirtschaft in ständigem Umbruch war.
MICAH D. CHILDRESS promovierte in Geschichte an der Purdue University und arbeitet derzeit als Immobilienmakler in Grand Rapids, Michigan. Seine Artikel sind in Popular Entertainment Studies und American Studies erschienen.