Bewertung:

Das Buch bietet eine detaillierte und fesselnde Analyse der politischen Landschaft der Türkei von 1980 bis 2010 und ist damit sowohl für Neueinsteiger als auch für Kenner des Themas geeignet. Es enthält persönliche Anekdoten sowie wichtige historische Zusammenhänge und Verweise auf politische Parteien, deckt aber nur die Ereignisse bis Ende 2010 ab und lässt den Leser mit dem Wunsch nach mehr aktuellen Informationen zurück.
Vorteile:Das Buch bietet eine reichhaltige und leicht verdauliche Analyse, die für alle Wissensstufen geeignet ist, enthält persönliche Anekdoten, bietet einen historischen Kontext, enthält nützliche Tabellen und Zeitleisten und ist eine unterhaltsame Lektüre.
Nachteile:Deckt nur die Ereignisse bis Ende 2010 ab und lässt den Leser mit dem Wunsch nach einer aktualisierten Ausgabe für neuere Entwicklungen zurück.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Angry Nation: Turkey since 1989
Seit ihrer Wiedererstehung als Nationalstaat im Jahr 1923 hat die Türkei oft wie ein seltsamer Wurmfortsatz des Westens gewirkt, der im Grenzgebiet zwischen Europa und dem Nahen Osten liegt, wirtschaftlich rückständig, nach innen gewandt, von politischer Gewalt gezeichnet und dennoch ein treuer NATO-Verbündeter ist. Die einschneidenden Veränderungen in der regionalen und internationalen Ordnung nach 1989 haben das Land zurück auf die Weltbühne katapultiert.
Seitdem hat sich die Türkei zu einem wichtigen Machtvermittler entwickelt und ist zu einer der größten Volkswirtschaften der Welt geworden. Dabei ist es dem Land jedoch nicht gelungen, seine ethnischen, religiösen und historischen Konflikte friedlich zu lösen.
An diesem historischen Wendepunkt zeichnet Kerem Oktem die zeitgenössische Geschichte der Türkei nach und untersucht dabei so wichtige Themen wie das Verhältnis zwischen Religion und Staat, den kurdischen Separatismus, die Beziehungen der Türkei zu Israel und die anhaltende Kontroverse über den Beitritt der Türkei zur EU. Dieses gut lesbare, aber umfassende Buch ist das maßgebliche Werk über den sprunghaften Wandel des Landes von einer Militärdiktatur zu einer reifenden, wenn auch immer noch unruhigen, Demokratie.