
To Pieces
To Pieces ist der einzige Roman von Henry Parland (1908-1930), der nach seinem Tod an Scharlach posthum veröffentlicht wurde. Vordergründig die Geschichte einer unglücklichen Liebesbeziehung, ist das Buch eine stimmungsvolle Reflexion über das Jazz-Zeitalter, wie es an der Ostsee erlebt wurde.
Parland, der stark von Prousts La recherche du temps perdu beeinflusst war, erzählt seine Geschichte in Form von Erinnerungsfragmenten und nutzt dabei seine Faszination für Fotografie, Kino, Jazz, Mode und Werbung. Parland war das Produkt eines kosmopolitischen Zeitalters: Seine deutschsprachigen russischen Eltern verließen St. Petersburg, um den politischen Unruhen zu entkommen, und gerieten dann in den finnischen Bürgerkrieg - Parland lernte erst mit vierzehn Jahren Schwedisch.
Um Parland aus seinem bohèmehaften und finanziell ruinösen Leben in Helsinki zu befreien, schickten ihn seine Eltern nach Kaunas in Litauen, wo er die Theorien der russischen Formalisten verinnerlichte. Nach der Veröffentlichung einer kritischen Gesamtausgabe im Jahr 2005 ist To Pieces erneut in den Mittelpunkt des Interesses gerückt und wurde seitdem mit großem Erfolg in deutscher, französischer und russischer Übersetzung veröffentlicht.